Die Forschungsbibliothek und das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt laden zum Vortrag „Rechenknechte und Rechenmeister – Rechenbücher der frühen Neuzeit aus der Sammlung des Arithmeums“ von Prof. Dr. Ina Prinz (Bonn) ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 22. November, um 18.15 Uhr im Herzog-Ernst-Kabinett der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein statt.
Der Vortrag setzt die internationale Vortragsreihe „Gothaer Vorträge zur Bildungsgeschichte“ der Frühen Neuzeit fort, die gemeinsam von Forschungsbibliothek und Forschungszentrum Gotha organisiert wird. Die Vortragsreihe ist Teil des bis 2017 vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft geförderten Projekts „Bildungslandschaft und Wissenskultur. Sammlungsbezogene Forschung zur frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg“, mit dem beide Institutionen eine langfristige Profilbildung auf dem Gebiet der frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte anstreben. Die Vortragsreihe wird international bekannte Bildungshistoriker nach Gotha bringen, die Einblicke in ihre Forschung geben und zugleich Perspektiven der bildungsgeschichtlichen Diskussion aufzeigen werden. Mit dem neuen Themenschwerpunkt des Sammlungs- und Forschungsverbundes Gotha sollen nun auch verstärkt die Naturwissenschaften in den Blick kommen.
Im Fokus des Vortrags von Prof. Dr. Ina Prinz stehen die von Rechenmeistern verfassten frühneuzeitlichen Rechenbücher sowie Rechenhilfsmittel, die die Entwicklung des Rechnens im 16. bis 18. Jahrhundert anschaulich dokumentieren. Neben Adam Ries, der gelegentlich bis heute mit seinem Namen für die Richtigkeit eines Rechenergebnisses bürgen soll, gab es aber auch zahlreiche andere Rechenmeister, die u.a. als Lehrer und Schriftsteller dem wachsenden Bedarf an Rechenfertigkeit etwa im expandierenden Handel auf vielfältige Weise begegneten.
Ina Prinz studierte Kunstgeschichte, Jura und orientalische Kunstgeschichte und wurde 2004 mit einer Arbeit über den amerikanischen Maler und Bildhauer in der Tradition der geometrischen Abstraktion Burgoyne Diller promoviert. Seit 1999 ist sie Direktorin des Arithmeums an der Universität Bonn und hat dort eine Vielzahl von Ausstellungen konzipiert und kuratiert. Das Arithmeum beherbergt weltweit die umfassendste Sammlung mechanischer Rechenmaschine, zudem eine umfangreiche Sammlung historischer Rechen- und Mathematikbücher vor allem des 16. und 17. Jahrhunderts. Neben einer umfangreichen Dauerausstellung zur Geschichte des Rechnens und der Rechentechnik, zeigt es immer wieder auch Sonderausstellungen von Werken geometrisch-konstruktiver Kunst.
Die Vortragsreihe findet mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt.
Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Shirley Brückner
- +49 361 737-5546
- shirley.brueckner@uni-erfurt.de