Die Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt vergibt auch 2015 wieder einen Commitment Award. Ziel ist es, nachhaltigen Ideen und sozialen Projekten eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen. Studierende und Alumni der Brandt School können zugleich mit ihren Initiativen zeigen, was sie im Master-Studium gelernt haben. In diesem Jahr haben sich zehn Studierende mit ihren Projekten beworben. Die feierliche Verleihung findet am 12. Juli im Kaisersaal statt. Der 1. Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, für die zweitplatzierte Initiative gibt es 1.500 Euro und die drittplatzierte erhält 1.000 Euro.
Die Projekte im Einzelnen:
Kanishka Wahidi: „Youth Helping Youth“
„Wenn ich zuhause durch die Straßen von Kabul gehe, sehe ich überall junge Menschen, wie diesen hier“, berichtet Kanishka Wahidi. Der junge Mann auf dem Bild verkauft Sambosa-Teigtaschen, um etwas Geld zu verdienen. Das Bild entstand Anfang des Jahres. „Er war zunächst sehr überrascht, als ich ihn ansprach, aber dann auch stolz, dass sich jemand für ihn und sein Geschäft interessiert“, sagt Kanishka. Die Begegnung war für den Public-Policy-Studenten der Universität Erfurt ein Anstoß zu seiner Projektidee „Youth Helping Youth“. Viele junge Erwachsene und Jugendliche versuchen in Afghanistans Hauptstadt mit dem Straßenhandel ihre Familien zu unterstützen. „Es fehlt ihnen aber meistens jede Erfahrung mit einem eigenen Geschäft. Sie können oft nicht richtig ihre Ein- und Ausgaben kalkulieren und natürlich haben sie auch kein Kapital um zu investieren“, erläutert Kanishka. Deshalb möchte er mit „Youth Helping Youth“ Studierende von Kabuls Universitäten mit den jungen Kleinstunternehmern der Stadt zusammenbringen. Die Idee ist, den jungen Erwachsenen auf der Straße kompetente Beratung zur Verfügung zu stellen. Außerdem möchte Kanishka möglichst viel der Fördersumme zum Kauf von Werkzeugen und Geräten verwenden, welche die jungen Menschen für ihre Geschäfte brauchen. Der Student der Willy Brandt School will sein Wissen aus dem Master mit Erfahrungen verbinden, die er bereits bei NGOs in Afghanistan gesammelt hat. Er ist sich sicher, dass er durch seine guten Kontakte vor Ort, das Projekt zum Erfolg führen kann. Außerdem möchte er „Youth Helping Youth“ zudem wissenschaftlich begleiten. Mit guter Beratung und der kleinen finanziellen Unterstützung, auch „Seed Fonds“ genannt, können die Straßenhändler langfristig einen Plan entwickeln, wie sich ihre Geschäftsidee nachhaltig entwickeln kann, da ist sich Kanishka sicher.
Richard James Stupart: „Dairy Feed Enhancement“
Dem Südafrikaner Richard James Stupart liegen die kleinen Farmer im Norden Ugandas am Herzen: „In der Region Gulu leben 80 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft“, berichtet der 34-Jährige, der dieses Jahr seinen Master of Public Policy in Erfurt abschließen wird. Viehzucht ist für viele Familien in Uganda das wichtigste Standbein. Deshalb will Richard mit seinem Projekt „Dairy Feed Enhancement“, die Versorgung der Tiere verbessern und damit einen Beitrag dazu leisten, die Lebensgrundlage der Menschen in Gulu zu sichern. Konkret würde Richard mit dem Preisgeld aus dem Commitment Award für Gemeinden in der Region Zerkleinerungsmaschinen kaufen, um getrocknetes Viehfutter effektiver nutzen zu können. Außerdem sollen die Menschen in der Handhabung und Wartung der Geräte ausgebildet werden. Gemahlenes Futter könnte so auch für die Trockenzeit aufbewahrt werden, Überschüsse könnten sogar für entstehende Biogas-Anlagen in der Region Verwendung finden. „Wenn die Rinder trockenes und gehacktes Futter fressen, verbessert sich die Energieausbeute um 30 bis 60 Prozent“, erläutert Richard. Mit seinem Projekt möchte er sich an eine bereits bestehende Organisation anschließen, um den Erfolg seiner Initiative zu garantieren. Die Karin Community Projects Initiative (kurz KCI) ist bereits seit dem Jahr 2001 in Gulu aktiv. Die NGO führt Projekte im Bereich der medizinischen Versorgung, der Bildung und Landwirtschaft durch. Langfristig soll mit dem Projekt des Public Policy-Studenten die Möglichkeit für die Bauern geschaffen werden, sich an den lokalen Märkten mit unterschiedlichen Produkten der Viehwirtschaft zu beteiligen.
Nisar Azmat Chatta: „Brandt-MediBank – Care for all“
„In meiner Heimat Pakistan ist die medizinische Versorgung auf dem Land wirklich schlecht“, sagt der 31-jährige Nisar Azmat Chatta. Diese Feststellung war für den Studenten des Master of Public Policy Ausgangspunkt und Ansporn, seine Projektidee „Brandt-MediBank – Care for all“ zu entwickeln. Nisar möchte mit seiner Initiative die bereits bestehende Organisation „MediBank“ unterstützen und ein weiteres Zentrum etablieren. In einem öffentlichen Krankenhaus im ländlichen Raum soll mit dem Geld aus dem Commitment Award eine Station für die Ärmsten der Armen eröffnet werden. Diese erhalten bei „MediBank“ Behandlung und Medikamente kostenlos. Der Nisar Azmat Chatta legt dabei großen Wert darauf, gemeinsam mit „MediBank“ und den Menschen vor Ort die Durchführung seiner Initiative zu steuern, um einen idealen Standort zu finden und die Kosten für Organisation und Verwaltung so niedrig wie möglich zu halten. Das Preisgeld soll dann fast vollständig zum Kauf von Medikamenten und medizinischem Gerät verwendet werden. Dass Nisars Projekt „Brandt-MediBank“ heißt, ist natürlich kein Zufall. Der Student aus Pakistan hat den Namen bewusst gewählt, weil er mit seiner Initiative mehr als medizinische Versorgung stiften will. Mit dem Projekt möchte er zusätzlich Person und Wirken von Willy Brandt würdigen. Darüber hinaus hofft er, sowohl den Friedensnobelpreisträger, als auch die Willy Brandt School an der Universität Erfurt mit seiner „Brandt-MediBank“ in seiner Heimat bekannter zu machen.
Jessie Jhon Mateo-Magkilat und Hannah Yan-Wai Saley: „Reading on Wheels“
„Reading on Wheels“ heißt das Projekt, mit dem sich Hannah Yan-Wai Saley aus Kanada und Jessie Jhon Mateo-Magkilat von den Philippinen für den Commitment Award 2015 beworben haben. Beide sind für den Master of Public Policy 2013 nach Erfurt gekommen. Ihre Initiative richtet sich an Straßenkinder in Cagayan de Oro, einer Stadt mit über einer halben Million Einwohner im Norden der Philippinen. Mit Freiwilligen vor Ort soll eine mobile Bücherstation auf die Straßen gebracht werden, um Straßenkindern den Zugang zu Literatur zu eröffnen. Hannah fasst den Grundgedanken des Projekts und ihre persönliche Motivation so zusammen: „Ich selbst hatte eine glückliche Kindheit. Dazu gehörte, dass man sich um mich gekümmert hat. Das Vorlesen von Geschichten und dass ich später zu lesen bekam, was ich wollte, war immer ein wichtiger Teil davon. Ich möchte, dass alle Kinder die Chance haben, selbst zu lesen oder etwas vorgelesen zu bekommen.“ Und Jessie ergänzt: „Meine Eltern haben mich immer wieder daran erinnert, wie wichtig Bildung ist. Bildung ist etwas, das dir niemand wegnehmen kann, sondern etwas, das dir Türen öffnet. Wir wollen Türen für die Kinder am Rande der Gesellschaft öffnen.“ „Reading on Wheels“ soll deshalb zunächst mit Freiwilligen aus der Universität von Cagayan de Oro betrieben werden. Dabei können Jessie und Hannah auf die Unterstützung der Brandt-School-Absolventin Manilee Pañares bauen, die an der örtlichen Xavier Universität arbeitet. Die Bücher und Bollerwagen sollen mit dem Geld aus dem Award angeschafft werden. Langfristig, so die Vorstellung der beiden, sollen auch die Straßenkinder selbst aktiv bei der mobilen Mini-Bibliothek mitmachen. „Wir wünschen uns außerdem, dass die Präsenz von Literatur und das Vorlesen im öffentlichen Raum neues Interesse am Lesen in der Community wecken. Es wäre wunderbar, wenn das Projekt auch in anderen Städten Schule machen würde“, fasst Jessie zusammen.
Theresia Nkafu Atemkeng: „Shelter to Educate“
Das Projekt von Theresia Nkafu Atemkeng, der 30-jährigen Studentin des Masters of Public Policy an der Universität Erfurt, richtet sich an junge Frauen in ihrem Heimatland Kamerun. Mit „Shelter to Educate“ plant Theresia, Unterkunft und weiterführende Schulbildung für fünf Frauen im Alter ziwschen18 und 25 Jahren aus ländlichen Gebieten zu bezahlen. „Viele Frauen auf dem Land beenden aus den unterschiedlichsten Gründen nie die Sekundarstufe. Frühe und zum Teil zwangsweise Eheschließung beenden für viele Mädchen auf dem Land oft viel zu früh den Zugang zu Bildung“, berichtet die Master-Studentin. Die Grundidee für ihr Projekt ist, dass die Frauen gemeinsam in die Stadt Buea ziehen, um dort auch zusammen zu wohnen und zu lernen. Der jeweilige Vermieter in der Stadt soll zudem erste Kontaktperson für alle Fragen sein; sie sollen also als erste Instanz bereits ins Lebens- und Lernkonzept integriert sein. Zudem würden sie „Shelter to Educate“ vor Ort koordinieren. „Nach zwei Jahren sollen alle ihren Abschluss gemacht haben“, umreißt Theresia das konkrete Projektziel. Der jungen Frau aus dem Süd-Westen Kameruns, die selbst ihren ersten Universitätsabschluss in der Stadt Buea erworben hat, bevor sie an die Willy Brandt School nach Erfurt kam, ist es besonders wichtig, ihre persönliche Motivation für ihr Projekt zu unterstreichen: „Ich hatte es nicht immer leicht, aber mir wurde geholfen. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben und jungen Frauen die Chancen eröffnen, die auch ich hatte.“
Krishna Giri: „Building Capabilities: Rebuilding Communities“
Krishna Giri hat das verheerende Erdbeben in seiner Heimat Nepal am eigenen Leib erlebt, blieb aber zum Glück unverletzt. Für den der 30-jährigen Studenten der Brandt School in Erfurt ist die Erinnerung daran immer noch „sehr schlimm und schwer zu ertragen“, aber auch die Tatsache, dass er nun die Nachrichten aus Nepal nur aus der Ferne verfolgen kann. Gerne würde er selbst beim Wiederaufbau anpacken, doch er ist für den Abschluss seines Public Policy-Studiums zurück nach Erfurt gekommen. Hier versucht er, sich auf seine Abschlussarbeit zu konzentrieren. Gerade weil er im Moment nicht zuhause in Nepal sein kann, möchte sich der Student mit einem langfristigen und nachhaltigen Projekt am Wiederaufbau beteiligen. Mit „Building Capabilities: Rebuilding Communities“ will Krishna im Dorf Jamune, das er persönlich sehr gut kennt, den Wiederaufbau unterstützen. In Jamune sind Häuser und Infrastruktur größtenteils zerstört oder beschädigt worden. Krishna möchte aber nicht einfach alte Strukturen wieder herstellen, ihm geht es darum, an den Wurzeln von Armut und Abhängigkeit anzusetzen. „In einer Gegend, in der 80 Prozent der Menschen weder lesen noch schreiben können, ist Bildung der einzige Weg zum nachhaltigen Wiederaufbau“, sagt der Master-Student. Er würde das Preisgeld aus dem Commitment Award für den Bau eines kleinen Bildungszentrums nutzen wollen. Dort soll es dann non-formale Angebote für die Dorfbevölkerung geben. Kurse, in denen praxisnah gelehrt wird, wie sicherer gebaut werden kann oder die Landwirtschaft nachhaltiger gestaltbar ist, plant der Student der Brandt School ebenso wie den Aufbau einer kleinen Bücherei.
George Ayuune Akeliwira: „Giving Hope to Hopeless Tomatoes Farmers of Zorko“
Zorko ist eine ländliche Gemeinde mit etwa 5.000 Einwohnern in der Region Bongo. Sie befindet sich im Nordosten von Georges Heimatland Ghana. „Mehr als 90 Prozent der Menschen leben hier ausschließlich von der Landwirtschaft“, erzählt George Ayuune Akeliwira, einer der Studenten der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt, der sich mit seiner Projektidee für den Commitment Award 2015 beworben hat. „Tomaten gehören in Zorko zu den wichtigsten Feldfrüchten.“ George hat viel Zeit in Zorko verbracht: „Obwohl es dank zweier Regenzeiten möglich wäre, das ganze Jahr über zu pflanzen und zu ernten, reicht das Einkommen der Bauern nicht, um sich für die Trockenperioden mit Wasserpumpen auszustatten, um ihre Felder zu bewässern,“ beobachtete George. Die Ernteausfälle aufgrund mangelnder Bewässerung sind ein großes Risiko für viele Bauern. Können sie nicht durchgängig anbauen, ist ihre Existenz bedroht. Deshalb habe er sich dazu entschieden, eine erste generatorbetriebene Pumpe selbst zu stiften, berichtet der Public Policy-Student. Mit einem Preisgeld aus dem Commitment Award würde er weitere Pumpen kaufen, um die Bewässerung sicherzustellen. Langfristig möchte George Ayuune Akeliwira mit seinem Projekt einen Dammbau unterstützen. Dieser würde die Bauern dann noch unabhängiger von den Niederschlägen machen und könnte das Pumpen von Grundwasser ergänzen.
Jessie Jhon Mateo-Magkilat: „Experience and Connect with the Modern World“
Mit gleich zwei Projektideen aus dem Bereich Bildung beteiligt sich Jessie Jhon Mateo-Magkilat von den Philippinen am diesjährigen Commitment Award der Willy brandt School of Public Policy der Universität Erfurt – dem Gemeinschaftsprojekt „Reading on Wheels“, das er zusammen mit Hannah Saley vorgeschlagen hat (siehe Projekt 4), zusätzlich geht der Master-Student mit „Experience and Connect with the Modern World“ ins Rennen. Bei dieser Initiative möchte Jessie sich für eine bessere Ausstattung der Kilikili National High School in seiner Heimat einsetzen. „Diese öffentliche Schule ermöglicht Kindern in einer der ärmsten Gegenden der Philippinen den sozialen Aufstieg. Allerdings fehlt es immer noch an der grundlegenden Ausstattung für eine moderne Schule.“ So beschreibt Jessie die Ausgangslage für sein Projekt. Bisher werden beispielsweise die wenigen Kopien mit einem Mimeografen im Siebdruckverfahren hergestellt. „Für diese veraltete Maschine wird es bald nicht einmal mehr Farbe zu kaufen geben“, gibt Jessie zu bedenken. Deshalb möchte der Public-Policy-Student die Schule mit einem modernen High-Speed-Drucker ausstatten. Zusätzlich soll ein Internetanschuss via Satellit die „Verbindung zur moderneren Welt“ mit ihrer Fülle an digitalen Ressourcen ermöglichen. Die Unterstützung von Schuldirektorin Jemima Ruiz-Domingo hat Jessie auf jeden Fall bereits sicher. Er ist zudem überzeugt, dass mit Hilfe lokal tätiger NGOs und der Unterstützung von Schülerinnen, Schülern und deren Eltern die Geräte in Zukunft instand gehalten und die überschaubaren Internetkosten gedeckt werden können.
Isaac Badu Anderson: „Read to Succeed“
Mit seinem Projekt „Read to Succeed“ bewirbt sich auch Public Policy-Student Isaac Badu Anderson aus Ghana um einen der drei Preise des diesjährigen Commitment Awards, den die Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt 2015 bereits zum vierten Mal vergibt. Isaac Badu Anderson möchte sich im Bereich Bildung in seinem Heimatlands Ghana engagieren. Seine Initiative sieht vor, ein Lese- und Lernzentrum für Kinder und Jugendliche vom Land aufzubauen. „Bildung liegt mir sehr am Herzen, denn ich bin selbst Lehrer und habe mehrere Jahre an einer High School unterrichtet, bevor ich für den Master nach Erfurt gekommen bin“, berichtet Isaac. Das Projekt will er gemeinsam mit Rosina Akourkor Teye, Direktorin der Dolly Foundation, durchführen. Bei dieser ghanaischen NGO hat Isaac bereits ein Praktikum absolviert. Der Lernort soll in der Stadt Assin Foso im Süden Ghanas entstehen. Es geht darum, Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren einen Platz außerhalb der Schule anzubieten, an dem sie Zugang zu Literatur haben und sich auf Lese- und Buchstabierwettbewerbe vorbereiten können. Deshalb heißt das Projekt auch „Read to Succeed“. In Assin Fosos gibt es, laut Isaac, für die meisten jungen Menschen vom Land kaum Möglichkeiten, außerhalb der Schule mit Büchern zu arbeiten. Da in der Stadt nicht nur die Dolly Foundation ihren Sitz hat, sondern die NGO dort bereits über ein Gebäude verfügt, in dem Isaacs Projekt verwirklicht werden könnte, fiel die Entscheidung für den Standort leicht. „Als erstes muss das Haus renoviert werden“, erklärt der Student aus Ghana das weitere Vorgehen, für den Fall, dass er einen der drei Preise erhalten sollte. Abhängig von der Fördersumme, könnte dann im Anschluss ein Großteil des Preisgeldes in den Kauf von Büchern und anderer Lehrmaterialien investiert werden. Isaac, der gerade an seiner Abschlussarbeit schreibt, möchte das Projekt langfristig gern auf die regionale oder sogar nationale Ebene übertragen, in dem er weitere Förderpartner für „Read to Succeed“ gewinnt.
Elena Reifenröther: „All Togehter Now!“
Elena Reifenröther hat 2008 an der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt ihren Master-Abschluss in Public Policy erworben. Heute lebt sie in Köln und ist im „Verband russischsprachiger Eltern e. V.“ aktiv. Mit einem Projektvorschlag in Trägerschaft dieses Vereins hat auch sie sich für einen der drei Preise des Commitment Awards 2015 beworben, mit dem die Brandt School jährlich soziale und nachhaltige Projekte ihrer Studierenden und Alumni fördert. Elenas Initiative „All Togehter Now!“ soll Kinder mit und ohne Behinderung in Lettland und Deutschland in einem Theaterprojekt zusammenbringen. So sollen sie sich spielerisch mit den Themen „Vorurteile“ und „Inklusion“ auseinandersetzen. Seit 2013 besteht eine Partnerschaft zwischen dem „Verband russischsprachiger Eltern e.V.“, in dem die gebürtige St. Petersburgin Elena aktiv ist, mit der integrativen Schule Nr. 71 in Riga. An dieser Schule sollen die Workshops und Theaterproben Anfang des kommenden Jahres stattfinden. „Es geht darum, dass die Kinder und Jugendlichen das Projekt gemeinsam gestalten und am Ende in Form von Performances ihre Erfahrungen präsentieren“, erläutert die ehemalige Public-Policy-Studentin. Eine Foto- und Videoausstellung wird die Ergebnisse von „All Together Now!“ zusätzlich in Köln präsentieren. Ziel des Projektes ist es außerdem, jungen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland die Teilnahme an der Fahrt nach Riga zu ermöglichen. Für den Sommer 2016 planen Elena und ihre Partnerinnen von der lettischen Mittelschule dann, die Dokumentation als Ausstellung im Kultur- und Integrationszentrum PHOENIX in Köln zu präsentieren.