Die Universität Erfurt ist eine der 17 Universitäten in Deutschland (bzw. 48 deutschen Hochschulen insgesamt), die die meisten Studienanfänger ohne Abitur bzw. Fachhochschulreife aufnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Untersuchung des CHE – Centrum für Hochschulentwicklung.
Das Monitoring zeigt, dass sich die Anzahl der Studierenden ohne Abitur und Fachhochschulreife seit 2007 nahezu verdreifacht hat – von rund 15.500 auf 45.900 in 2013. Positive Entwicklungen verzeichnet das CHE auch bei den Hochschulabschlüssen: Mit 4.400 Absolventen haben 2013 so viele Studierende ohne Abitur wie noch nie erfolgreich ihr Studium beendet. „Der Ruf nach Exzellenz nicht nur in der Forschung, sondern auch in anderen Leistungsbereichen der Hochschulen ist in der Vergangenheit immer lauter geworden“, erklärt Prof. Dr. Andrea Schulte, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Universität Erfurt. „Aus unserer Sicht gehört zu einem differenzierten, über die Forschungsexzellenz hinausgehenden Qualitätsbegriff neben exzellenter Lehre auch eine hohe Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung. Wir sehen hier ein großes Potenzial, das wir nutzen und durch entsprechende Angebote mit Leben füllen wollen.“
„Ohne das Engagement der Hochschulen beim Studieren ohne Abitur können die besten rechtlichen Rahmenbedingungen nichts bewirken“, heißt es jetzt in einer Mitteilung des Centrums für Hochschulentwicklung. Die Möglichkeiten, ein Hochschulstudium auch ohne Hochschulreife zu beginnen, seien seit 2009 deutlich verbessert worden. Voraussetzung für einen Studienplatz sei mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie der Nachweis entsprechender Berufserfahrung. Mittlerweile hätten alle Bundesländer ihre Zugangsbedingungen für den sogenannten „dritten Bildungsweg“ deutlich geöffnet.
Die nun vorgelegten Berechnungen des CHE basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2013. Ausführliche Informationen dazu finden sich unter www.studieren-ohne-abitur.de.