„Wie Demokratien Ausnahmeräume schaffen. Über die Grenzen rechtlich integrierter Gemeinschaften“ ist der Titel der nächsten Veranstaltung in der von FH und Universität Erfurt gemeinsam organisierten Ringvorlesung, die am Dienstag, 7. Mai, im Festsaal des Erfurter Rathauses stattfindet. Referentin ist Dr. Julia Schulze Wessel von der Technischen Universität Dresden. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Liberale Demokratien tragen von Anbeginnn ein Versprechen in sich: das Versprechen auf die integrative Kraft des Rechts und die Ausweitung der Partizipationschancen für alle, die auf einem bestimmten Territorium wohnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Versprechen auch auf Nicht-Staatsbürger ausgeweitet. Seit einigen Jahren jedoch wird diese Entwicklung von der Schaffung von „Ausnahmeräumen“ begleitet, in denen Rechte teilweise oder völlig außer Kraft gesetzt werden. Der Vortrag zur Ringvorlesung will das Entstehen solcher Ausnahmeräume in Demokratien und an ihren Grenzen beleuchten.
Dr. Julia Schulze Wessel studierte Diplom-Sozialwissenschaften an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und war von Januar 1999 bis Oktober 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hannah Arendt Archivs Oldenburg. Seit Januar 2002 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Dresden und wurde 2005 promoviert.
Die nächste Veranstaltung der Ringvorlesung findet am Dienstag, 14. Mai, statt. Evelien Willems aus Erfurt spricht dann über die „‘Freiwillige‘ Rückkehr als dauerhafte Lösung für Flüchtlinge? Rückkehrprogramme in den Irak und nach Afghanistan“.