Studierende der Universität Erfurt haben jetzt im Rahmen einer Projektmesse ihre selbstorganisierten Projekte, die sie im Rahmen des Studium-Fundamentale-Seminars „Nachhaltigkeit“ durchgeführt haben, der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Besondere dieser Lehrform ist, dass die Studierenden Projekte selbst entwickeln und diese in Kooperation mit Partnern aus der Praxis umsetzen. Diese Mikroprojekte, die über einen Zeitraum von drei Monaten durchgeführt werden, ermöglichen es den Studierenden, besondere Kompetenzen im Bereich Selbstorganisation, Projektmanagement, Entscheidungsfähigkeit, Teambildung usw. zu entwickeln und in realen Kontexten zu erproben. Zugleich entstehen so vielfältige innovative Projekte für die Praxispartner in Erfurt.
Zu den Praxispartnern in diesem Semester zählten u.a. die Fuchsfarm, der BUND, verschiedene Grund- und Regelschulen, das Ortsjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt, die Stadtverwaltung Erfurt und das Jugendzentrum „Fritzer“. Die Studierenden entwickelten mit diesen Partnern eine Fülle von Projekten, die von Walderleben mit Grundschulkindern über Papier-Recycling mit Jugendlichen bis zur Erarbeitung eines Dossiers zu Regionalwährung „Landmark“ unter Berücksichtigung von Umfragen mit Bürgern reichten. Ein Projekt soll an dieser Stelle exemplarisch kurz vorgestellt werden: Es handelt sich um die Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes für den Petersberg im Rahmen des Projekts „Forte Cultura“ in Zusammenarbeit mit dem TIAW (Thüringer Institut für Akademische Weiterbildung) und der Erfurter Tourismus und Marketing GmbH. Die Projektgruppe hat ein nachhaltiges Kommunikationskonzept, insbesondere unter Nutzung von E-Medien entwickelt, um den Petersberg als Festung für den sogenannten Festungstourismus interessant zu machen und auf diese Weise einen Beitrag zum nachhaltigen Tourismus in Erfurt zu leisten. Dieses Projekt war so überzeugend, dass die Stiftung TheoPrax es ausgezeichnet hat. Darüber hinaus wurden die Studierenden eingeladen, ihr Konzept im Rahmen einer internationalen Tagung in Berlin vorzustellen. Der greifbare Nutzen für Erfurt ist der, dass Erfurt das Pilotprojekt sein wird, um ein E-Marketing-Konzept für Festungen zu erproben.
In der Summe zeigte sich bei der Präsentation, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung ein großes Innovationspotenzial für Erfurt darstellt und dass aus den Nachhaltigkeitsprojekten echte „win-win-Situationen“ für alle Beteiligten entstehen: die Studierenden, die Praxispartner, die Kinder, die Bürger in Erfurt und Umgebung, aber auch die Umwelt. Unterstützt wurde das Projekt durch das Innovationsnetzwerk „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und Partner aus Hochschulen, Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft versammelt.
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Dr. Bettina Hollstein