Houda Kouradine, Studentin im Master Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt, wird am morgigen Samstag im Rahmen der Graduierungsfeierlichkeiten im Audimax der Erfurter Hochschule mit dem DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende ausgezeichnet. Der Preis wird alljährlich vom Deutschen Akademischen Austauschdienst ausgelobt und ermöglicht den Mitgliedshochschulen des DAAD, ausländische Studierende für besonderes Engagement zu ehren. Aufgrund ihres überdurchschnittlichen Engagements hatten Prof. Dr. Jörg Dünne und die Philosophische Fakultät die Studentin für den Preis vorgeschlagen.
„Houda Kouradine ist zweifellos eine der bemerkenswertesten Studierenden, die ich in meiner Erfurter Zeit überhaupt durch ihr Studium begleiten durfte“ begründet Professor Dünne seinen Vorschlag gegenüber dem DAAD. Ihre Herkunft mache sie – gemeinsam mit ihren wissenschaftlichen Interessen – zu einer „idealen Romanistin“, d.h. zu einer „hellwachen, wissenschaftlich bestens qualifizierten und in interkulturellen Belangen höchst sensiblen künftigen Nachwuchswissenschaftlerin“. Dünne verspricht sich darüber hinaus von ihrem Engagement einen großen Gewinn für das akademische Leben in Erfurt, zudem sei Houda Kouradine eine besonders geeignete Mittlerin zwischen den Kulturen in Thüringen.
An der Universität Erfurt ist Houda Kouradine von Beginn an durch ihren interkulturellen Hintergrund sowie durch ihre exzellenten Sprachkenntnisse aufgefallen. Die in Marokko geborene Studentin spricht Arabisch und Französisch, aber auch Spanisch und natürlich Deutsch. Sie hat mehr als fünf Jahre in Granada und Málaga gelebt und einen Universitätsabschluss als Diplom-Physiotherapeutin erworben. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres BA-Studiums an der Universität Erfurt studiert sie nun im Master Literaturwissenschaft. Sie ist inzwischen verheiratet und Mutter einer Tochter. Prof. Dr. Jörg Dünne: „Es ist bewundernswert, wie Houda Kouradine es in den Jahren ihres Master-Studiums geschafft hat, Studium und Mutterrolle miteinander zu vereinbaren“. Darüber hinaus verfüge sie über ein ausgeprägtes literaturwissenschaftliches Problembewusstsein und habe eineinhalb Jahre lang den „BA 3+1“, das Internationalisierungsprogramm der Erfurter Literaturwissenschaft koordiniert und dem Programm dabei über die Mühen der Anfangsphase hinweggeholfen: „Ohne ihren Einsatz, ihr Organisationstalent und einmal mehr ihre perfekten Sprachkenntnisse hätte dieses Projekt nicht initiiert bzw. in seiner jetzigen Form fortgeführt werden können“, lobt Professor Dünne. Houda Kouradine habe nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht, sondern auch mit ihren vielen anderen Tätigkeiten, darunter auch verschiedene Ehrenämter, einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass die Romanistik als lebendiger Teil der Erfurter Universitätskultur wahrgenommen werde.