Unter dem Titel „'ein Ort, wo man die ganze Welt im Kleinen sehen kann'. Leipzig als Stätte des Kunstsammelns im 18. Jahrhundert“ stellt am kommenden Dienstag, 16. Oktober, der Herzog-Ernst-Stipendiat Sven Pabstmann am Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt sein Forschungsprojekt vor. Beginn ist um 18.15 Uhr im Seminarraum des Forschungszentrums. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Die Stadt Leipzig avancierte im Lauf des 18. Jahrhunderts zu einem der zentralen Handelsplätze Europas und nahm als Metropole des internationalen Buchhandels eine Spitzenposition im kulturellen Leben Deutschlands ein. Das durch die Messe vorhandene Angebot an artifiziellen, exotischen und wissenschaftlichen Objekten und das weitverzweigte Netzwerk aus Händlern, Kunden und anderweitigem Messeklientel bot Leipziger Apothekern, Kaufleuten und Universitätsgelehrten eine hervorragende Gelegenheit zum Aufbau prachtvoller Wunder- und Kunstkammern sowie umfangreicher Bibliotheken. Einige von ihnen zählten schnell zu den großen Attraktionen der Stadt – auch für das auswärtige Messepublikum.
Sven Pabstmann untersucht in seinem Dissertationsprojekt die Stadt Leipzig erstmals grundlegend als Ort des (Kunst-)Sammelns im 18. Jahrhundert und arbeitet deren Stellung innerhalb der europäischen Sammlungsgeschichte heraus. Im Fokus stehen hierbei die bedeutenden Kunstsammlungen und Bibliotheken der Leipziger Kaufleute Gottfried Winckler (1731–1795) und Johann Thomas Richter (1728–1773). Der Referent ist seit 2011 Doktorand am Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Arbeitstitel seiner Dissertation lautet: „Gottfried Winckler (1731–1795) ― Bankier, Kunstsammler und Mäzen in Leipzig. Eine Studie zur Sammlungsgeschichte und Geschmackskultur im Zeitalter der Aufklärung“. In seinem Vortrag präsentiert er nach einer Einleitung in das Forschungsthema die vorläufigen Ergebnisse seiner Recherchen in Gotha. Dabei geht es zum Beispiel um die zeitgenössische schriftliche Überlieferung und Auseinandersetzung mit den Leipziger Sammlungen (Adressbücher, Reiseberichte, Briefkorrespondenzen), aber auch um bestehende Bezüge zu den Gothaer Sammlungen.
Weitere Informationen / Kontakt:
Stefanie Kießling
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