Universität Erfurt

Wo Karl May die Inspiration für seine Reiseromane fand: Pressemitteilung Nr.: 153/2012 - 16.10.2012

Karte von August Petermann: Die Expedition von Richardson, Barth, Overweg und Vogel in den Jahren 1850-1853.
August Petermann: Die Expedition von Richardson, Barth, Overweg und Vogel in den Jahren 1850-1853; London/Gotha 1884; Chromlithografie (© Forschungsbibliothek Gotha)

„Die Entdeckung des Sudans. Petermanns Mitteilungen und die geografische Basis von Karl Mays Sklavenjäger-Romanen“ ist der Titel eines Vortrags, zu dem die Forschungsbibliothek und das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt anlässlich der 3. „Gothaer Kartenwochen“ am Mittwoch, 24. Oktober, in den Spiegelsaal der Forschungsbibliothek einladen. Beginn ist um 18.15 Uhr, Referent ist Prof. em. Dr. Helmut G. Walther aus Jena. Der Eintritt ist frei.

„Dr. August Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes‘ Geographischer Anstalt“, die seit 1855 in Gotha herausgegeben wurden, waren nicht nur die einflussreichste geografische Fachzeitschrift des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, sondern die von der Entdeckung der nichteuropäischen Kontinente Kunde gebenden zahlreichen Reiseberichte, Karten Tagebücher und Materialien der Forschungsreisenden waren ebenso anregend für die Phantasien und Inspirationen einer Reihe von Schriftstellern des 19. Jahrhunderts. Neben Jules Verne, der Petermann in seinem Roman „5 Wochen im Ballon“ ein literarisches Denkmal setzte, war vor allem Karl May ein eifriger Leser von „Petermanns Mitteilungen“. Für den bis heute populärsten deutschen Abenteuerschriftsteller waren sie eine wichtige Quelle seiner Reiseromane. Am Beispiel von Karl Mays Sklavenjäger-Romanen, unter anderem der Mahdi-Trilogie, wird  Prof. em. Dr. Helmut G. Walther in seinem Vortrag den Spuren von „Petermanns Mitteilungen“ in den Romanen Mays nachgehen und die Umformung der wissenschaftlichen Texte in literarische Fiktionen erhellen. Professor Walther war von 1993 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ist Mitglied des Kuratoriums der Karl-May-Stiftung Radebeul.

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Petra Weigel

Navigation

Werkzeugkiste