Universität Erfurt

Bildung durch Kultur: Pressemitteilung Nr.: 05/2012 - 10.01.2012

„Bildung durch Kultur – Zeitgemäße Funktionen kultureller Infrastrukturen“ lautet der Titel der nächsten Veranstaltung der von Fachhochschule und Universität Erfurt im Wintersemester 2011/12 gemeinsam organisierten Ringvorlesung „Ästhetische Bildungsräume − Zu Bildungspotenzialen von Kunst und Kultur“, die am kommenden Dienstag, 17. Januar, stattfindet. Referent ist Dr. Tobias J. Knoblich, Kulturdirektor der Stadt Erfurt. Beginn ist um 18 Uhr im Rathausfestsaal, der Eintritt ist frei.

Der Vortrag erörtert zum einen, von welchen Voraussetzungen/Annahmen bisher Kulturpolitik und Kulturförderung ausgegangen sind: Was erwarteten wir von öffentlichen Kultureinrichtungen, welche Wirkungen für die Gesellschaft wurden ihnen zugeschrieben? Welche Begründungsmodelle gab es bisher? Zum anderen soll eine zu beklagende Kluft zwischen Utopie und Wirklichkeit beschrieben werden: Die Bemühungen der öffentlichen Hand führten durchaus nicht im großen Stil zu einer „besseren Gesellschaft“, gleichwohl Bildung durch Kultur immer angenommen wurde. Woran liegt das? Wie korrespondiert die gegenwärtige Konjunktur der Bildungsdebatte mit dem Kulturbereich? Was müssen wir jetzt kulturpolitisch anders machen? Im Ergebnis der Überlegungen soll gezeigt werden, dass wir unsere Kultureinrichtungen und -angebote – also die kulturelle Infrastruktur – radikal neu und umfassend vernetzt denken müssen. Dafür stellt Dr. Tobias Knoblich in seinem Vortrag theoretische, praktische und förderpolitische Ansätze bzw. Beispiele vor.

Knoblich wurde 1971 in Zwickau geboren, er studierte Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, war ab 1996 zunächst als freiberuflicher Kulturwissenschaftler und Publizist in Berlin tätig, später als Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. In den Jahren 2001 bis 2010 war er Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Dr. Tobias Knoblich ist seit 2011 Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt, zugleich ist er Vizepräsident der bundesweit wirkenden Kulturpolitischen Gesellschaft, Präsidiumsmitglied des Sächsischen Kultursenats sowie Lehrbeauftragter an der Europa-Universität Frankfurt/Oder im Studiengang Kulturmanagement. Er hat zahlreiche Fachpublikationen zur Kulturpolitik veröffentlicht.

Nächster und letzter Termin der Ringvorlesung im Wintersemester ist dann am Dienstag, 24. Januar, um 18 Uhr im Audimax der Fachhochschule. Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Leiter der Kunsthalle Erfurt, spricht dann über das Thema „Das Kunstmuseum in Zeiten der digitalen Revolution. – Ein marginalisierter Bildungsort?“.

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