Universität Erfurt

"Unser wichtigster Erfolg ist die Qualität unserer Arbeiten": Pressemitteilung Nr.: 165/2011 - 30.11.2011

„Unser wichtigster Erfolg ist die Qualität der Arbeiten, die nicht zuletzt darin begründet liegt, dass unsere Wissenschaftler über ihre eigenen Disziplingrenzen hinweg denken und arbeiten müssen. Das schafft einen Facettenreichtum, der seinesgleichen sucht“, sagt Prof. Dr. Jörg Rüpke, Sprecher der Graduiertenschule „Religion in Modernisierungsprozessen“ an der Universität Erfurt. Jener Graduiertenschule, die seit 2008 durch die „Pro Exzellenz“-Initiative des Landes Thüringen gefördert wird. Ende 2011 läuft diese Förderung aus, Grund genug für die Universität, Bilanz zu ziehen und gleichzeitig einen Ausblick auf die Zukunft der Graduiertenschule zu wagen.

Drei Dinge waren es, die die Universität Erfurt bei der Gründung der Graduiertenschule im Blick hatte: Zum einen bot der universitäre Schwerpunkt Religion mit seinen vier institutionellen Standbeinen – Religionswissenschaftliches Seminar, Martin-Luther-Institut, Theologische Fakultät und Max-Weber-Kolleg – bereits eine breite Basis für die Forschung, zweitens sollte die Doktorandenbetreuung durch engere Vernetzung und einen interdisziplinären Austausch noch intensiver werden und drittens legte seinerzeit die Bundesregierung gerade die erste Runde der „Exzellenzinitiative“ auf, in der es auch eine Förderlinie Graduiertenschulen gab. Bei ihrer Arbeit wollten die Erfurter Wissenschaftler besonders eine Frage in den Blick rücken: Welche Rolle spielt Religion in Modernisierungsprozessen und wie wirkt sie auf eben diese? Ziel war und ist es, diese Frage aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten und dabei gerade auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit zu bieten, hier mit Kolleginnen und Kollegen der verschiedensten Disziplinen zusammenzuarbeiten, was nicht zuletzt auch einen großen Gewinn hinsichtlich der Verständlichkeit der Arbeiten bedeutet. „Auch wenn wir in der Exzellenzinitiative schließlich nicht auf den Siegerplätzen landen konnten, war unser Konzept doch viel versprechend“, erinnert sich Prof. Dr. Rüpke. „Denn das Land Thüringen förderte das Projekt daraufhin im Rahmen seiner Initiative ‚Pro Exzellenz‘ im Umfang von rund 1,4 Millionen Euro.“ Für die Universität Erfurt eine großartige Gelegenheit, die Graduiertenschule auf sichere Beine zu stellen. Jörg Rüpke: „Seither konnten wir mit Hilfe dieser Mittel viele Promotions- und Post-Doktoranden-Projekte fördern und begleiten, die ersten sind inzwischen abgeschlossen, was aufgrund der relativ kurzen Zeit beachtlich ist. Weitere Projekte befinden sich in Arbeit“. Zudem sei eine Vielzahl an Publikationen aus der Graduiertenschule hervorgegangen und auch international haben die Wissenschaftler ihre Forschung an der Universität Erfurt präsentieren können, nicht zuletzt bei der internationalen Tagung „Wissen von Religion“, die 2010 in der thüringischen Landeshauptstadt stattgefunden hat.

Auch nach Ablauf der Förderung durch das Land Thüringen wird die Graduiertenschule 2012 ihre Arbeit fortsetzen. Zwar erlaube die neue finanzielle Situation keinen Ausbau der Graduiertenschule, erklärt Professor Rüpke, dennoch wollen die Beteiligten den Erfolg der Einrichtung weiter vorantreiben. Durch die räumliche Zusammenführung mehrerer Forschungsteams in einem neu angemieteten Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus erhoffen sie sich beispielsweise neue Impulse und Möglichkeiten zu einem noch intensiveren Austausch. Zudem hat die Universität im Herbst vier neue Stipendien vergeben an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den kommenden drei Jahren an der Graduiertenschule arbeiten werden. Prof. Dr. Jörg Rüpke: „Für uns war immer klar, wir wollen auch nach Ende der ‚Pro-Exzellenz‘-Förderung weitermachen. Weil es sich lohnt − auch unter erschwerten finanziellen Bedingungen. Die Qualität der an der Graduiertenschule entstandenen Arbeiten ist uns dabei Ansporn und Wegweiser zugleich“.

Einen Einblick in die Forschung der Graduiertenschule „Religion in Modernisierungsprozessen“ gibt auch eine Berichtstagung am 8./9. Dezember, bei der die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 20 Projekt-Ergebnisse vor- und diese zur Diskussion stellen werden. Beginn ist am Donnerstag, 8. Dezember, um 19 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10, mit einem Gastvortrag von Prof. Dr. Gudrun Krämer von der FU Berlin. Weiter geht es dann mit den Vorträgen der Doktoranden und Post-Doktoranden am 9. Dezember um 8.30 Uhr, ebenfalls in der Domstraße. Um Anmeldung zu dieser Tagung wird gebeten bei Manuela Seifert; Tel.: 0361/737-1680; E-Mail: manuela.seifert@uni-erfurt.de.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Jörg Rüpke

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