Universität Erfurt

Bundesministerium fördert Projekt "NOW" der Universität Erfurt: Pressemitteilung Nr.: 125/2011 - 05.10.2011

Mit Fördermitteln in Höhe von knapp 610.000 Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden dreieinhalb Jahren ein Projekt der Universität Erfurt im Rahmen des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. „Nachfrage- und adressatenorientierte akademische Weiterbildung an der Universität Erfurt“ (kurz „NOW“), die Projektidee der Erfurter Hochschule zu berufsbegleitenden Studienangeboten, konnte sich neben einem Projekt der Bauhaus-Universität Weimar gegen insgesamt elf Mitbewerber allein in Thüringen durchsetzen.

„Die Bewilligung der Fördermittel ist eine wunderbare Nachricht“, erklärt Prof. Dr. Manfred Eckert, Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt, die den Förderantrag gestellt hatte. Ziel sei es nun, mit „NOW“ auf Basis eines Master-Regelstudiengangs einen berufsbegleitenden Studiengang für das Lehramt an berufsbildenden Schulen (MaL) auszubauen und ein darauf basierendes Zertifikatsangebot für Teilmodule zu entwickeln. „Damit werden wir unsere universitären Angebote einer neuen Zielgruppe zugänglich machen und mit forschungsnahen Arbeiten zu Bildungsbedarfsanalysen, Methoden der  Kompetenzerfassung und -anerkennung sowie zu Lehr- und Lernarrangements einen grundlegenden Beitrag für die nachhaltige Etablierung einer Weiterbildungskultur an der Universität leisten.“ Anlässlich der Endauswahl der Projekte betonte auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Die große Zahl der eingereichten innovativen Konzepte zeigt, dass wir Hürden abbauen und immer mehr Hochschulen mitmachen. Mit solchen passgenauen Angeboten wird lebenslanges Lernen immer selbstverständlicher“.

Mit „NOW“ reagiert die Uni Erfurt auf den spezifischen Fachkräftebedarf in Thüringen und anderen Bundesländern. Bundesweit bestehen bei Lehramtsstudiengängen für berufsbildende Schulen insbesondere in den gewerblich-technischen Fachrichtungen erhebliche Rekrutierungsprobleme, die dazu führen, dass in vielen beruflichen Fachrichtungen Absolventen fehlen. Darüber hinaus führt nach Ansicht der Experten die Welle der Verrentung von Berufsschullehrern in Thüringen in den nächsten Jahren trotz rückläufiger Schülerzahlen zu einem weiteren Bedarfsanstieg. Der erwartete Neubedarf an Berufsschullehrern sei dabei deutlich höher, als durch in bestehende Studiengänge immatrikulierte Studierende zu kompensieren wäre. Auch gebe es einen hohen Anteil von Praktikern/Fachpersonal im Schuldienst mit erziehungswissenschaftlichen/methodisch-didaktischen Weiterbildungsbedarf, der sich mit der demografischen Entwicklung noch verschärfen werde. Hier soll „NOW“ ansetzen: Ziel ist es, die Attraktivität von akademischen Weiterbildungsangeboten mit einer flexiblen Ausbildungskonzeption zu erhöhen. Diese soll auch berufstätigen Studieninteressenten mit in der Regel sehr heterogenen Berufsbiografien und unterschiedliche Lebenssituationen eine Studienoption ermöglichen. Konzipiert und pilothaft erprobt werden insbesondere Angebote mit einem hohen Anteil an projekt- und arbeitsprozessorientiertem Lernen mit praxisrelevanten Aufgabenstellungen. Geplant ist dabei die Entwicklung eines Weiterbildungskonzeptes unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Eckert als Leiter des Fachgebietes „Berufspädagogik und berufliche Weiterbildung“ an der Universität Erfurt, das weitere Fakultäten mit Angeboten für Zweitfächer für das Studium des Lehramts an berufsbildenden Schulen am Hochschulstandort einbezieht. Am Pilotvorhaben sind die Philosophische Fakultät und die Staatswissenschaftliche Fakultät maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus wirken Vertreter des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der IHK Erfurt, der HWK Südthüringen, des Thüringer  Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), der Stadt Erfurt, des Verbandes der Wirtschaft Thüringens e. V., des Logistik Netzwerks Thüringen, der kooperierenden berufsbildenden Schulen und von Unternehmen der Region im Projektbeirat mit.

Dr. Sigrid Heinecke, Geschäftsführerin der ebenfalls am Projekt beteiligten Erfurt School of Education der Uni Erfurt: „Unser Kooperationsvorhaben ist ein Referenzprojekt der Hochschule und wir werden das Konzept nutzen, um unser Weiterbildungsprofil zu schärfen. Das Projekt wird einen großen Beitrag dazu leisten, unsere Fakultäten zu befähigen, bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote zu konzipieren und umzusetzen“.

Weitere Informationen / Kontakt:

Prof. Dr. Manfred Eckert

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