Die im vergangenen Mai vereinbarte Kooperation zwischen der Universität Erfurt und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) trägt erste Früchte: Studierende des Fachbereichs Allgemeine Erziehungswissenschaft und Empirische Bildungsforschung der Universität unter Leitung von PD Dr. phil. habil. Jens Brachmann haben zusammen mit dem Thillm eine Wanderausstellung zur Lutherdekade entwickelt. Sie trägt den Titel „Martin Luther und der kulturelle Wandel im konfessionellen Zeitalter“ und soll anlässlich des Luthersymposiums des Thillm vom 18. bis 20. März in Erfurt erstmals gezeigt werden.
Die Ausstellung wurde speziell für die Arbeit mit Schülern entwickelt und soll in diesem Jahr in vielen Schulamtsbereichen zu sehen sein. Beim 8. Thüringer Bildungssymposium, das Anfang Mai an der Universität Erfurt stattfindet, wird die Ausstellung erneut gezeigt und auch die Wartburg-Stiftung hat bereits Interesse angemeldet. Anhand von sieben Stelen gibt die Wanderausstellung Anregungen, aktuelle gesellschaftliche Wandlungsprozesse über den historischen Zugang der Reformation für die Schule zu erschließen. Gleichzeitig ermöglicht der Fokus auf den schulischen Zusammenhang auch einen Zugang zu Philipp Melanchthon, dessen Todestag sich am 19. April 2010 zum 450. Mal jährt.
„An Leben und Werk Martin Luthers lassen sich viele Einsichten gewinnen. Dabei soll es nicht allein um eine Erinnerung an die Leistungen und Fehler Luthers und seiner Mitstreiter gehen. Vielmehr wollen wir Aspekte beleuchten, die im Kontext der Herausforderungen stehen, denen sich der Unterricht im 21. Jahrhundert stellen muss“, sagt Dr. Eva Burmeister, die Direktorin des Thillm und verweist darauf, dass z.B. die Frage nach dem Verhältnis von Religion, Kultur und Politik wieder hoch aktuell geworden ist und viel weiter in die Schule hineinreicht als nur in der Diskussion um die Ausgestaltung des Religionsunterrichts. Und Dr. Roberto Napierski, im Thillm für die Luther-Dekade verantwortlich, ergänzt: „An dem neben der französischen Revolution so bedeutsamen europäischen Kapitel der Weltgeschichte mit Schülerinnen und Schülern exemplarisch über die historischen Gründe von Spaltung nachzudenken, religiöse Intoleranz und Diskriminierung in dieser Zeit mit Blick auf unser alltägliches Meinungsbild heute zu reflektieren und Lösungen in der Suche nach Gemeinsamkeiten anstelle von Auseinandersetzung zu finden, das macht die Reformation zu einem Bildungsgegenstand von besonderer Bedeutung“.
Zu einem ersten Rundgang durch die Ausstellung sind die Vertreter der Presse am Donnerstag, 18. März, um 9.30 Uhr in der Kirche des Augustinerklosters in Erfurt herzlich eingeladen.