Universität Erfurt

Solidarität und Pflege aus theologischer Sicht: Pressemitteilung Nr.: 191/2009 - 29.10.2009

Fragen der Gesundheitspolitik gehören zu jenen Themen, die in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion immer aktuell sind. Dabei drohen in den letzten Jahren ökonomische Fragen sich immer wieder in den Vordergrund zu schieben und anderes Zentrales zu verdecken. Doch ist die Pflege jenseits allein wirtschaftlicher Probleme letztlich eine Frage des Zusammenhalts der Gesellschaft, des Menschenbildes und der Gerechtigkeit. Prof. Dr. Dietmar Mieth, emeritierter Theologe der Universität Tübingen und derzeit Fellow am Erfurter Max-Weber-Kolleg, hält zu diesem Themenfeld vor der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt eine Gastvorlesung. Sie ist überschrieben „Solidarität und Gerechtigkeit in der Pflege“. Die öffentliche Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 4. November 2009, 19.30 Uhr s.t., im Hörsaal Coelicum, Domstr. 10 statt. Zur Teilnahme lädt die Katholisch-Theologische Fakultät herzlich ein.

Mieth wurde nach dem Studium der katholischen Theologie, Germanistik und Philosophie sowie seiner theologischen Promotion 1974 auf den Lehrstuhl für Moraltheologie an der Universität Fribourg/Schweiz berufen. 1981 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Theologische Ethik unter besonderer Berücksichtigung der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Tübingen an. Seit seiner Emeritierung im Jahre 2008 vertritt er diesen Lehrstuhl weiterhin in der Lehre. Gastprofessuren führten ihn u.a. nach Zürich und Nijmegen. In Tübingen hat Mieth seit den 1980er Jahren das Interfakultäre Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen (IZEW) auf- und ausgebaut. Er ist Gründungsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie. Der Theologe war lange Jahre Mitglied der interdisziplinären Beratergruppe der Europäischen Kommission, Brüssel, „Ethik in den Wissenschaften und in den neuen Technologien“ (European Group on Ethics, EGE), hat dem Ethikbeirat des Bundesgesundheitsministeriums angehört und war zeitweise dessen stellvertretender Vorsitzender. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe des Lenkungsausschusses „Bioethik“ für das Protokoll zum Embryonenschutz der „Menschenrechtskonvention zur Biomedizin“ des Europarates, der Bioethik-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und der Enquete-Kommission Ethik und Recht der modernen Medizin des Deutschen Bundestages. Mieth ist Gründungsmitglied der „Meister-Eckhart-Gesellschaft“ und seit 2008 ihr Präsident.

Dietmar Mieth hat sich zu unterschiedlichen Fragen der theologischen Ethik in Monographien, Sammelbänden und Aufsätzen geäußert. 2008 erschien ein Buch über „Grenzenlose Selbstbestimmung? Der Wille und die Würde Sterbender“. Ein Sammelband aus dem Jahre 2009 beschäftigt sich mit dem Thema „Solidarität und Gerechtigkeit. Die Gesellschaft von morgen gestalten“.

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