Am Freitag (26. Juni 2009) ab 11 Uhr werden die Studierenden des Seminars "Picasso und die Meister" (im Rahmen eines StuFus "Ästhetische Kompetenzen") im Foyer des Audimax der Universität Erfurt (oder bei schönem Wetter draußen) unter der Anleitung der brasilianischen Künstlerin Giselle Guanaes ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen.
In den vergangenen Wochen haben sie in der Lehrveranstaltung der Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt sich einerseits mit dem umfangreichen Werk des Spaniers auseinander gesetzt. Gleichermaßen haben sie sich mit den Künstlern und deren Werk auseinandergesetzt, das für Picassos Werk unverzichtbar ist. Sie haben gelernt, dass für Picasso die "alte" Kunst ein unverzichtbarer Bestandteil seiner eigenen Kunst ist. Dieses Prinzip soll fortgeführt werden: Picasso MEISTERn, das heißt, dass sie Studierenden zusammen mit der Kursleiterin und der Künstlerin alte DDR-Stühle nach Picasso neu bemalen werden. Die Stühle, welche im Besitz der Universität bleiben, sollen "besetzbar" und somit später benutzbar bleiben.
Giselle Guanaes ist auf dem Campus keine Unbekannte. Im vergangenen Herbst hat sie im Rahmen der Interkulturellen Woche zusammen mit dem Verein "Springboard to Learning e.V" die Aktion KunstThron" künstlerisch begleitet. Damals haben Erfurter Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe alte Stühle interkulturell neu besetzt. Inzwischen leitet sie die "Kunstfabrik", ein Kunstprojekt mit Schülern und Schülerinnen an der Riethschule.
1964 in Rio de Janeiro/ Brasilien mit indianisch-russischen Wurzeln geboren, wurde sie schon in jungen Jahren künstlerisch angeleitet. Auch während ihres Psychologiestudiums arbeitete sie kontinuierlich künstlerisch weiter, bis sie durch ihre Heirat 1987 nach Europa ging, wo sie unter anderem in Italien, Portugal, Spanien und schließlich in Deutschland (Frankfurt/M.) lebte, bevor sie 1993 nach Erfurt zog.
Die entstehenden Arbeiten sollen zunächst als „work in progress“ für eine Woche in der Glassbox der Universität Erfurt gezeigt werden, bevor sie ab 7. Juli für einige Wochen im Café Duckdich der Engelsburg zu sehen sind.
Ausstellungseröffnung: 7.7. 2009, 18 Uhr, Café Duckdich