Universität Erfurt

Die Organisation der Universität : Pressemitteilung Nr.: 99/2008 - 09.06.2008

Mit dem Wandel der europäischen Universitäten beschäftigt sich das 6. Staatswissenschaftliche Forum der Universität Erfurt vom 12. bis 13. Juni 2008. In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung lädt das Staatswissenschaftliche Forum e.V. zur Diskussion über den Einfluss der Studienreformen auf die „Organisation der Universität“ ein. Hochschul- und Bildungsforscher diskutieren mit Hochschulpolitikern sowie Vertretern von Verbänden und Medien im Max-Weber-Kolleg am Hügel 1. Die Tagung beginnt um 14.30 Uhr mit einem Grußwort des amtierenden Präsidenten der Universität Erfurt Prof. Dr. Jörg Rüpke.

„Die europäischen Universitäten befinden sich seit längerem schon in einem vielschichtigen Prozess des Wandels“, so Dr. Hermann-J. Blanke, der die Tagung zusammen mit Privatdozent Dr. Alexander Thumfart organisiert hat. Seit der Bologna-Erklärung von 1999, europaweit allgemein verständliche und vergleichbare Abschlüsse zu etablieren, ein Credit-System zu errichten und Qualitätssicherung zu implementieren, haben die Konferenzen in Prag 2001 u.a. das Thema Lebenslanges Lernen auf die Agenda gesetzt, die Konferenz in Berlin 2003 die stärkere Verbindung von europäischem Hochschulraum und Forschungsraum eingeleitet gestärkt und die Erklärung von Lissabon u.a. den Auftrag erteilt, gemeinsame, europäische
Studiengänge zu entwerfen.

„Auch mit Blick etwa auf das Thüringer Hochschulgesetz wird unmittelbar deutlich, dass all diese Reformen direkte und indirekte Auswirkungen auf die Organisation der Universitäten haben“, so Blanke. Diese Prozesse des Umbaues gingen oft Hand in Hand mit der Einführung von "New-public-Management"-Strukturen an den Universitäten. Der Begriff der „Organisation" der Universität sei deshalb auch vielfältig und multi-dimensional zu verstehen. Er betreffe einmal die Binnenstruktur der Universität, ein andermal die Außenrelationen, etwa zum Sektor der staatlichen Verwaltung und Politik, dem Markt und dem ökonomischen System oder dem Schulsystem und dem Bereich der bürgerlichen Öffentlichkeit insgesamt.

Im Rahmen der Tagung soll debattiert werden, welche Auswirkungen externe Steuerungsvorgaben auf die diversen Segmente der Binnenorganisation der Universität haben. Am ersten Tag wird das Thema „Wissensteuerung durch New Public Management“ im Mittelpunkt stehen. Einer der Referenten ist der ehemalige Präsident der Universität Oldenburg, Professor Dr. Michael Daxner, der zum Thema „Bologna Bildungspolitik als ‚Aufmarschplan des Geistes?“ sprechen wird. Mit Fragen der Qualitätssicherung/Akkreditierung beschäftigen sich am zweiten Tag u.a. Prof. Dr. Margit Osterloh von der Universität Zürich, Dr. habil. Peer Pasternack vom Institut für Hochschulforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Jürgen Kaube, Wissenschafts- und Bildungskorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Beiträge und Ergebnisse der Tagung sollen publiziert werden.

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