Eine „Masterclass“ für angehende Theologinnen und Theologen ist im deutschen Sprachgebiet ein noch eher ungewöhnliches „Studienformat“. Zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern hat die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt jetzt für sehr gute Studentinnen und Studenten ein solches Programm entwickelt. „Theologie intensiv ist der Name, ein intensiviertes Studium mit der Möglichkeit, nach dem Diplom- oder MA-Abschluss rasch in ein Promotionsstudium zu wechseln, das Ziel“, so der Dekan der Fakultät Professor Dr. Benedikt Kranemann.
Angesprochen seien besonders motivierte Studierende, die sich bereits während des Studiums intensiver in Themen und Arbeitsweisen der Wissenschaft einarbeiten und sich früh schon auf eine Promotion vorbereiten wollen. Geboten werden u.a. Ferienkurse, Exkursionen, der Einbezug bei Forschungsprojekten, eigene, von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreute Arbeitsgruppen. Das Programm soll es Studierenden ermöglichen, im Studium über das normale Maß hinaus an Forschung partizipieren zu können. Es richtet sich an Studierende, die das Vordiplom oder den BA-Abschluss mit überdurchschnittlichem Erfolg abgelegt haben. Sie sollen eine besondere wissenschaftliche Neugier auf theologische Themen mitbringen und diese zielstrebig weiterentwickeln wollen. Nicht nur dass die Fakultät mit einer sehr guten Betreuungsrelation für ein solches Programm hervorragende Möglichkeiten biete, so der Dekan, auch die Universität Erfurt besitze mit ihrer breiten Forschung und mit entsprechenden Studienangeboten zu Religion und Theologie ein geradezu ideales Umfeld.
Wie sieht das Programm „Theologie intensiv“ aus? Neben dem normalen Studienprogramm werden in den Semesterferien Senior lectures angeboten. Sie eröffnen die Chancen, mit international ausgewiesenen Theologinnen und Theologen in einer kleinen „Masterclass“ Themen aus dem breiten Fächerspektrum der Theologie zu studieren. Die erste Senior lecture hat der renommierte Systematiker Prof. Dr. Dr. h.c. Otto-Hermann Pesch übernommen. Daneben soll die Teilnahme an Doktorandenseminaren oder das „Hineinschnuppern“ in Forschungsprojekte früh schon die eigenen Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten fördern. Ein Exkursionsprogramm zu ausgewählten Orten der Kirchen- und Theologiegeschichte soll zusammen mit den Studierenden vorbereitet werden. Leistungen, die im Qualifikationsprogramm erworben werden, können später im Promotionsstudiengang angerechnet werden. In regelmäßigen Kolloquien sollen über das Übliche hinaus Methodik und Theorie wissenschaftlichen Arbeitens vertieft werden. Die Leitung der „Masterclass“ liegt bei Prof. Dr. Johan Leemans und Prof. Dr. Jürgen Manemann. Alle Studierenden werden von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet.
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