Avi Primor, israelischer Botschafter a.D. ist am Freitag, dem 20. Juni 2008 zu Gast in Erfurt. Aus Anlass des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels wird er auf Einladung der Deutsch- Israelischen-Gesellschaft (DIG) zwei Vorträge halten. Um 16 Uhr spricht er an der Erfurt School of Public Policy über "60 Years of Israel - Drawing a balance". Der Vortrag in englischer Sprache findet im Campus Hilgenfeld (Universitätsbibliothek) in der Nordhäuser Straße 63 statt.
Am Abend referiert Primor dann über "Die besondere Freundschaft - 60 Jahre Israel und die Deutsch-Israelischen Beziehungen". Im anschließenden Gespräch mit Prof. Dr. Dietmar Herz, Politikwissenschaftler an der Universität Erfurt und ehemaliger Vorsitzender der DIG Erfurt erörtert Avi Primor, wie er die künftige Beziehung beider Staaten sieht, welche Rolle Europa in der Region spielt und wie die Chancen auf einen dauerhaften Frieden stehen. Beginn ist 19 Uhr auf der "Freifläche" von Radio F.R.E.I. in der Gotthardtstraße 21.
Avi Primor wurde 1935 in Tel Aviv geboren, seine Mutter war drei Jahre zuvor von Frankfurt in das damalige Palästina eingewandert. Er studierte Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen in Jerusalem, New York und Paris und spricht fließend Hebräisch, Französisch, Deutsch und Englisch. 1961 trat Avi Primor in den diplomatischen Dienst ein und war von 1970 bis 1975 Gesandter des Staates Israel in Frankreich. 1973 war er Sprecher der israelischen Delegation bei der Friedenskonferenz in Genf nach dem Jom-Kippur-Krieg. Von 1987 bis 1991 amtierte er als Israels Botschafter in Belgien, Luxemburg und bei der Europäischen Gemeinschaft. Danach ließ er sich beurlauben und wurde Vizepräsident der Hebräischen Universität in Jerusalem. Dort gründete er das "Institut für Europa-Studien", das 1995 in "Helmut-Kohl-Institut" umbenannt wurde. Seinem Einsatz und der Fürsprache von Helmut Kohl war zu verdanken, dass der Europäische Rat 1994 beschloss, Israel einen privilegierten Status in den Beziehungen zur EU zu verleihen. Von 1993 bis 1999 war er israelischer Botschafter in Bonn und Berlin. Avi Primor erhielt unter anderem 1998 den "Kulturpreis Europa" und den Merite Européen in Gold und 2003 das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Avi Primor war von 2000 bis 2004 im Vorstand der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft." Seit 2005 ist er an der Privatuniversität Interdisciplinary Center (IDC) Herzliya tätig, wo er das von ihm gegründete Zentrum für Europäische Studien leitet.
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Josephine Hage, stellv. Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Erfurt
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