Universität Erfurt

In der Universitätsbibliothek wissenschaftlich arbeiten

UB-Benutzung (die Bibliothek als Schreibtisch mit Regalen und als Servicepoint)

Eine Bibliothek kannst Du Dir als eine Art riesiger Schreibtisch vorstellen, um welchen Regale angeordnet sind. Die Regale enthalten eine Unmenge Bücher und andere Medien. Parallel zum realen Schreibtisch gibt es einen virtuellen bzw. elektronischen Desk.

Eine Bibliothek ist ein Ort des geistigen Arbeitens und ein immenser Wissensspeicher.

Bibliotheken sammeln veröffentlichtes Wissen in unterschiedlichen Formaten: Fachbücher, Sachbücher, Dissertationen, Handbücher, Lexika, Zeitschriften, Tageszeitungen, Atlanten, Gesetzessammlungen, Opernführer, Formelsammlungen, Literaturführer, Wörterbücher, Enzyklopädien, Lesebücher, Anthologien, Aufsatzsammlungen, Musikalien, geographische Karten, Filme, Briefausgaben, Schulbücher, Ratgeber, Anleitungen, Kindersachbücher, Bilderbücher, Bildbände usw.

Die Menschen, die eine Bibliothek nutzen, wollen

  • sich mit dem dort vorhandenen Wissen auseinandersetzen, es sich kritisch aneignen, somit dazulernen oder
  • mit Hilfe und auf der Grundlage des vorhandenen Wissens neues Wissen erarbeiten oder
  • erfahren, wie Menschen bisher Wissen angeordnet, strukturiert und dargestellt haben, oder
  • Kunst- und Kulturprojekte vorbereiten oder
  • eine individuelle Reise durch die Welt des Wissens antreten oder
  • einfach mal zum Spaß in die Wissenswelten eintauchen oder
  • noch andere Projekte realisieren.

Die Universitätsbibliothek Erfurt hält Material der Geistes-, Staats- und Sozialwissenschaften für Dich bereit.

Es ist nicht kompliziert, die UB oder eine andere Bibliothek zu nutzen:

  1. Du meldest Dich während der Öffnungszeiten der Ausleihtheke an. Du erhältst den Benutzungsausweis.
  2. Du verstaust Jacke und Taschen im Garderobenschließfach.
  3. Du orientierst Dich zunächst – schaust Dich ganz in Ruhe in der Bibliothek um. Wo stehen die Computer? Wie sind die Bücher und die anderen Medien aufgestellt? Wo stehen die Werke des Fachgebietes, das Dich interessiert?
  4. Wenn Du bei der Erkundung Hilfe brauchst, gehst Du zur Informationstheke, gekennzeichnet durch ein i wie "Information". Die Bibliothekarinnen und Bibliothekare erklären Dir, wie Du ein Buch zu Deinem Thema findest, wie Du im Katalog suchen kannst, wo die Bücher stehen, die Dich interessieren, usw.
  5. Du suchst das Material heraus, welches Du brauchst.
  6. Du leihst das Material aus oder arbeitest sofort in der UB mit diesem.
  7. Du gibst das Material an die Bibliothek zurück oder legst es, wenn Du es gar nicht ausgeliehen hattest, sondern es gleich in der UB genutzt hast, in die Ablagefächer, die sich in der Mitte einer jeden Etage befinden, zurück.
  8. Vielleicht kopierst Du in der Bibliothek auch etwas oder druckst etwas aus.

Da Bibliotheken Serviceeinrichtungen sind, kannst Du Dir bei allen Unsicherheiten in Sachen Bibliotheksbenutzung an den Informationstheken vom Servicepersonal helfen lassen. Und keine Sorge: "Bibliothekarinnen und Bibliothekare beißen tatsächlich nicht!"

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In der UB wissenschaftlich arbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten will gelernt und immer wieder geübt sein, weil es Eigeninitiative und Kreativität verlangt.

Wissenschaftliches Arbeiten ist eine geplante, zielgerichtete und systematische Tätigkeit des Menschen mit außerordentlich hoher Komplexität; es umfasst etliche wissenschaftliche Arbeitstechniken. Wissenschaftliches Arbeiten hat zum Ziel, begründetes, überprüfbares, nachvollziehbares, irrtumsfreies Wissen zu produzieren.

Der wissenschaftliche Arbeitsprozess kann in Teilschritte gegliedert werden, z. B. in folgende:

  1. Themenfindung,
  2. Projektplanung und Verfassen des Exposés,
  3. Projektdurchführung (einschließlich Literaturbeschaffung und  auswertung),
  4. Anfertigen der schriftlichen Arbeit,
  5. mündliche Präsentation und Diskussion.

Auch Du wirst, wenn Du an Deinem Seminarfachprojekt arbeitest, diese oder ähnliche Phasen durchlaufen.

Du wirst einen Untersuchungsgegenstand wählen, ein Erkenntnisziel festlegen und geeignete Untersuchungsmethoden anwenden. Du wirst eine Arbeitsbibliographie erstellen. Du wirst im Katalog der UFB Erfurt/Gotha nach Literatur suchen, anschließend weitere Recherchehilfsmittel nutzen. Du wirst die gefundenen Materialien daraufhin prüfen, ob sie für Dein wissenschaftliches Projekt geeignet sind. Du wirst Dich mit Hilfe der Bibliotheksklassifikation im Bestand orientieren. Vielleicht wirst Du mit Hilfe der Klassifikation, die "Schublade" ermitteln, wo die Lexika stehen, die Du für Dein Projekt benötigst. Du wirst Dich ins Thema einarbeiten. Du wirst Hauptbegriffe nachschlagen und definieren. Du wirst Exzerpte anfertigen. Du wirst konspektieren. Und so weiter.

Wenn Du Hilfe beim wissenschaftlichen Arbeiten benötigst, lass Dir getrost von den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren an den Informationstheken helfen. Natürlich werden wir als Bibliotheksmitarbeiter_innen Dir nicht das wissenschaftliche Arbeiten abnehmen können, doch können wir Dir bei folgenden Tätigkeiten Hilfestellung geben:

  • Erstellen der Arbeitsbibliographie,
  • Heraussuchen und Beschaffen der benötigten Literatur,
  • Spezifizieren des Themas,
  • Auffinden von grundlegenden Werken, u. a. von Nachschlagewerken und wissenschaftlichen Methodenbüchern,
  • Zitieren,
  • Erstellen des Literatur-/Quellenverzeichnisses.

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Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens

Wissenschaftliche Arbeitstechniken sind Einzelverfahren, die Du innerhalb des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses (also während der Arbeit am Seminarfachprojekt) anwenden kannst.

Wichtige Arbeitstechniken sind z. B.:

  • Erstellen der Arbeitsbibliographie,
  • Definieren,
  • Exzerpieren,
  • Konspektieren,
  • Zitieren,
  • Anlegen eines Literaturverzeichnisses,
  • Vergleichen,
  • Protokollieren,
  • Dokumentieren,
  • kursorisches Lesen,
  • Gliedern,
  • Beschreiben,
  • Erkennen und Unterscheiden von Textsorten,
  • Nachschlagen im Lexikon.

An diese wissenschaftlichen Arbeitstechniken bist Du in den letzten Schuljahren schrittweise herangeführt worden. Nun gilt es diese selbstständig und zielgerichtet anzuwenden.

Gib nicht auf, wenn Du mit der einen oder anderen Technik nicht sofort gut zurechtkommst. "Übung macht den Meister bzw. die Meisterin", weiß ein Sprichwort.

Bleibe neugierig und selbst aktiv. Freue Dich über jeden Fehler, den Du machst, denn aus den eigenen Fehlern lernst Du schnell und nachhaltig. "Fehler sind dazu da, dass man sie macht", weiß ein anderes Sprichwort.

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Impulse

  1. Erläutere folgende Arbeitstechniken: Vergleichen, Protokollieren, kursorisches Lesen!
  2. Nenne zwei Textsorten und deren Merkmale!
  3. Ermittle ein Werk, das zur wissenschaftlichen Sekundärliteratur gehört! Stelle das Werk Deinen Mitschülerinnen und Mitschülern vor und erläutere, warum dieses Werk ein wissenschaftliches ist!
  4. Ermittle einen Sachtext, der nicht die Merkmale eines wissenschaftlichen Textes besitzt! Welche Kriterien hast Du angewendet, um zu entscheiden, dass dieser Sachtext nicht zur wissenschaftlichen Sekundärliteratur gehört? Welche Merkmale fehlen dem Text, um ein wissenschaftlicher zu sein?
  5. Was ist Ratgeberliteratur und warum werden die Ratgeber nicht zur wissenschaftlichen Sekundärliteratur gerechnet?
  6. Welche gedruckten und elektronischen allgemeinen und speziellen Nachschlagewerke nutzt Du regelmäßig in der Schule und für das Anfertigen Deiner Hausaufgaben?
  7. Welche Nachschlagewerke entdeckst Du in der UB Erfurt? Welche von diesen könnten Dir für das Erledigen der täglichen Schulhausaufgaben und welche für das Realisieren Deines Seminarfachprojekts nützlich sein?

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