Universität Erfurt

Vitrine 7: Bibliothek Edward Shils

Vitrine 7 : Sammlung Shils

Im Jahr 1995 gelang es der Universitätsbibliothek Erfurt die etwa 16.000 Bände umfassende Bibliothek des renommierten amerikanischen Gelehrten Edward Shils (01.07.1910 – 23.01.1995) zu erwerben. Shils, der viele Jahre an der Universität Chicago lehrte, war ein anerkannter Spezialist u.a. für Max Weber und übersetzte dessen Werke ins Englische. Als einflussreicher Soziologe beschäftigte er sich vor allem mit Fragen der Kultursoziologie.

Seine weitgespannten Interessen spiegeln sich in seiner umfangreichen Büchersammlung wi­der. Sie umfasst englisch- und deutschsprachige Literatur vor allem zu den Themenbereichen Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Philosophie, Recht, Religion und auch Orientalistik.

Dabei machen die alten Drucke vor 1900 einen nicht unerheblichen Anteil (mehr als 10 %) aus. Die gezeigten Werke geben einen kleinen Einblick in die Sammlungsbreite. Die Interdisziplinarität der Bibliothek Edward Shils lieferte zahlreiche Anknüpfungspunkte für den weiteren Bestandsaufbau der Universitätsbibliothek. Die meisten Bände sind in den frei zugänglichen Lesesaalbestand integriert.

Durchaus unüblich war und ist es, dass eine solche Bibliothek den Weg aus den USA nach Europa findet. Die Universitätsbibliothek Erfurt erhielt über einen deutschen Antiquar den Tipp, dass die Bibliothek Edward Shils zum Verkauf stand und konnte das Geschäft über einen amerikanischen Mittelsmann abwickeln. Dass sie diese Sammlung aufgrund glücklicher Umstände nach Erfurt holen konnte, darauf kann die Universitätsbibliothek ein kleines bisschen stolz sein.

Detail aus Vitrine 7:

Herbert of Cherbury, Edward: The Life and Reign of King Henry the Eighth. London: 1672.
Edward, 1. Baron Herbert of Cherbury (03.03.1583 – 20.08.1648), englisch-walisischer Herkunft und bekannt als Diplomat Historiker Dichter und Religionsphilosoph veröffentlichte erstmals 1649 sein Werk über Heinrich VIII. Da Herbert of Cherbury nur ein kleiner Teil der historischen Quellen be­kannt waren, ist das Werk Leben und Regierungszeit König Heinrichs VIII. aus heutiger Sicht nur von begrenztem Wert. Es wirft jedoch ein interes­santes Licht auf die „Geschichtswissenschaft“ des 17. Jahrhunderts. Es handelt sich beim gezeigten Exemplar um keinen Erstdruck, jedoch um eine „schöne Ausgabe“ mit einem Kupferstichporträt des Heinrichs VIII. als Frontispiz.
Signatur: SMAG 40-00011

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