Universität Erfurt reicht erste Mittel aus Förderprogramm "ProForschung 20" aus 09.02.2018
So möchte der Forschungsverbund "Bildung Digital" in der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät exemplarisch und zunächst mit Blick auf die fachspezifischen Herausforderungen im MINT-Bereich Bausteine digitaler Medienbildung in Hochschule und Unterricht entwickeln und erforschen. Im Anschluss soll dann eine Erweiterung auf andere lehrerbildende Fachbereiche und die digitale Bildung allgemein erfolgen.
Ein weiteres im Rahmen von "ProForschung20" gefördertes internationales Verbundprojekt von Forschungszentrum und Forschungsbibliothek Gotha widmet sich unter dem Titel "Natural Law 1625-1850" der Erforschung des frühneuzeitlichen Naturrechts und vereint dabei Partner aus verschiedenen Ländern, die sich ihrerseits ebenfalls um ein Drittmittelförderung bemühen und alle relevanten Texte des universitären Naturrechtsdiskurses des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts zentral in eine Datenbank einspeisen. Die im Projekt geföderte Stelle soll in Gotha die Datensammlung sowie die Erschließung des gesammelten Materials durch bio-bibliografische Informationen koordinieren. Zudem sollen im Projekt Informationen zum Sachgehalt der jeweiligen Quellentexte geliefert und eine webbasierte Datenbank aufgebaut werden, die das digitalisierte Quellenmaterial und weitere Informationen bereitstellt und verlinkt.
Eine dritte geförderte Forschungsgruppe „Verräumlichung und Kulturtechniken“ in der Philosophischen Fakultät soll eine gemeinsame Basis für eine Reihe individueller Forschungsprojekte und der Nachwuchsförderung bieten, aber darüber hinaus auch zum Träger eines gemeinsamen Verbundantrags werden. Ihr Kernvorhaben wird es deshalb sein, bei der DFG ein Graduiertenkolleg zu beantragen.
Mittel für Qualifikationsstellen haben erhalten: das Projekt "Aufklärung Reloaded: Veränderung irrationaler Überzeugungen und Förderung wissenschaftlichen Denkens", das in der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät theoretische Ansätze und empirisch fundierte Interventionsmaßnahmen zur Reduktion von Wissenschaftsskeptizismus und irrationalen Überzeugungen sowie zur Förderung der kompetenten Nutzung wissenschaftlicher Evidenz entwickeln will. Zielgruppen sind dabei Schüler und angehende Lehrkräfte. Außerdem das Projekt "Liminalisierung: Konfigurationen des Übergangs in antiken Kulturen" in der Philosophischen Fakultät, das fragt, wie in den antiken Gesellschaften des Mittelmeerraums Übergänge in Raum und Zeit wahrgenommen, bewältigt, kulturell konstruiert und reflektiert wurden. Mit Kollegen aus Halle soll hierfür bei der DFG eine Forschergruppe beantragt werden. Auch das Projekt "Risiken einer kulturell-differenzierten sowie modern-digitalisierten Gesellschaft" in der Staatswissenschaftlichen Fakultät bekommt eine Förderung. Sein Ziel sind Messung und Verbesserung der Entscheidungskompetenz in Bezug auf die Wahrnehmung und im Umgang mit gesellschaftlichen Risiken einer kulturell-differenzierten sowie modern-digitalisierten Gesellschaft. Eine Förderung erhält zudem ein Forscherteam an der Philosohischen Fakultät, das sich zum einen mit "Verhaltensimpulsen zur Förderung gesunder Arbeit" und zum anderen mit dem Thema "Mobile Medien im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen" beschäftigt. Und zum Aufbau eines Forschungsverbunds zwischen der Forschungsgruppe „Lehrerprofessionsforschung“ an der Universität Erfurt und der FALKO-Projektgruppe („Fachspezifische Lehrerkompetenzen“) der Universitäten Regensburg, Augsburg und Klagenfurt zur Beantragung einer phasenübergreifenden und ländervergleichenden Langzeitstudie bei der DFG wird auch das ebenfalls an der Philosophischen Fakultät angesiedelte Projekt "Professionswissen und epistemische Überzeugungen von Lehrkräften im phasenübergreifenden Ländervergleich" im Rahmen von "ProForschung20" finanziell unterstützt.