Ringvorlesung mit Roland Jahn 04.12.2018
Er spricht zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte über das Thema „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“. Beginn ist um 18 Uhr im Hörsaal 2 des Kommunikations- und Informationszentrums (KIZ) auf dem Campus an der Nordhäuser Straße. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Menschenrechte sind universell. Das Wissen darum, wie sie unterdrückt und verletzt werden können, schärft die Sensibilität und die Wertschätzung für die Freiheit der demokratischen Gesellschaft. Die in der von Roland Jahn geleiteten Behörde verwahrten Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR sind ein Monument des Überwachungsstaates. Sie dokumentieren im Detail, wie Menschenrechte verletzt wurden und was das für die Betroffenen bedeutete. Sie zeigen aber auch, dass sich Menschen ihre Rechte nicht nehmen lassen wollten und wie weit sie dafür zu gehen bereit waren. Roland Jahn gibt in seinem Vortrag einen kurzen Abriss über die Geschichte der Menschenrechte. Er berichtet über seine persönlichen Erfahrungen zum Umgang mit den Menschenrechten unter den Bedingungen der SED-Diktatur und über die aktuelle Arbeit seiner Behörde.
Roland Jahn ist Journalist und Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU. Als SED-Gegner und Bürgerrechtler gehörte er in der DDR zur Opposition. 1983 war der gebürtige Jenaer einer der Mitbegründer der oppositionellen Friedensgemeinschaft Jena und wurde noch im gleichen Jahr zwangsausgebürgert. Am 28. Januar 2011 wählte ihn der Deutsche Bundestag mit fraktionsübergreifender Mehrheit zum neuen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Er folgt damit auf Marianne Birthler und Joachim Gauck. 2016 wurde Jahn für weitere fünf Jahre wiedergewählt.