Universität Erfurt

Restaurierung von Gebetbuchsammlung erfolgreich abgeschlossen 16.05.2018

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt hat die Restaurierung ihrer Sammlung arabisch-türkischer Gebetbücher erfolgreich abgeschlossen. Die von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) bewilligte Zuwendung aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Kulturstiftung der Länder (KSL) wurde eingesetzt, um die 19 kleinformatige Bände zählende Sammlung restaurieren zu lassen.

Gebetbuch nach der Restaurierung. FB Gotha, Ms. orient. A 777.

Zur bedeutenden orientalischen Handschriftensammlung der Forschungsbibliothek Gotha gehört eine Sammlung kleinformatiger arabisch-türkischer Gebetbücher aus dem 10./11. Jahrhundert islamischer Zeitrechnung (16./17. Jh. n. Chr.). Die aus 19 Bänden bestehende Sammlung wurde im 17. und 18. Jahrhundert in der Herzoglichen Bibliothek Gotha zusammengetragen und enthält auch Bände, die nachweislich bei kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem osmanischen Reich erbeutet worden sind. Die Gebetbücher im praktischen Taschenformat wurden für das persönliche Gebet als auch als Talisman genutzt. Sie zeugen mit ihren Gebrauchsspuren und kunstvollen Einbänden vom regen Gebrauch und der Spiritualität ihrer Besitzer und sind Dokumente osmanischer Alltags- und Frömmigkeitskultur. Die historisch gewachsene Sammlung zeugt auch von den vielfältigen Kontakten und Konflikten zwischen osmanischem Reich und Europa.

Die Bände waren durch den intensiven Gebrauch stark geschädigt. Mit den Fördermitteln der KEK und mit eigenen Mitteln hat die Forschungsbibliothek Gotha die Sammlung von zwei spezialisierten Buchrestauratoren restaurieren lassen, um sie für nachfolgende Generationen zu erhalten. Dabei wurden hauptsächlich alte unsachgemäße Ver- und Überklebungen im Buchblock und am Einband abgenommen und ersetzt. Auf den Erhalt der originalen orientalischen Einbände wurde bei der Restaurierung besonders geachtet. Die Sammlung ist nun für die Forschung sowie im Rahmen von Seminaren und Führungen wieder zugänglich.

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