Wissenschaftler und Studierende der Universität Erfurt sind derzeit zu Gast in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, um gemeinsam mit Kollegen und Kommilitonen aus Pakistan am Projekt „Challenges of Social Media in Muslim Countries“ zu arbeiten, das von Prof. Dr. Jamal Malik vom Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt initiiert wurde und vom Deutschen akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird. Bei ihrem Besuch sollen die deutschen Studierenden gleichzeitig das Land, seine Menschen und seine Kultur, aber auch wichtige politische und kulturelle Einrichtungen besser kennen und verstehen lernen.
Seine wesentliche Inspiration zieht das Projekt aus der Nutzung von Social-Media-Angeboten während des Arabischen Frühlings 2011. Obwohl Social-Media-Angebote als mächtiges Instrument zur Gründung sozialer Netzwerke und zur Mobilisierung der Öffentlichkeit gegen autoritäre Regime gepriesen werden, schaffte es der noch junge Studiengang „Kommunikationswissenschaften“ jedoch bislang nur an wenige Universitäten in der islamischen Welt. An vielen Hochschulen, beispielsweise in Pakistan, findet die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie „Social Media“, „Neue Medien“ oder „Internet“ im akademischen Diskurs nicht statt. Der Lehrstuhl für Islamwissenschaft hat dies zum Anlass genommen, mit der Universität Peshawar zusammenzuarbeiten und aktuelle Entwicklungen der Lehre des dortigen Studiengangs „Political Science and Mass Communication“ gemeinsam zu überdenken. Im Sommersemester waren pakistanische Studierende für ein Blockseminar „Internet Politics“ und darüber hinaus im Rahmen der Summer School „Traditional Media vs. New Media“ zu Gast auf dem Erfurter Campus, nun stand ein Gegenbesuch in Pakistan an.
Über einen Zeitraum von drei Jahren (2012 bis 2014) arbeiten die beiden Projektpartner gemeinsam an verschiedenen Vorhaben, wie beispielsweise der Erstellung von Lehrplänen, der Planung von Seminaren, Summer Schools und Partnerschaftsprogrammen der Zivilbevölkerung. All dies findet sowohl in Erfurt, als auch in Pakistan statt, was einen regen Austausch zwischen den Fakultäten und Studierenden ermöglicht. Zudem bietet das Projekt dem hiesigen Lehrstuhl die Möglichkeit, sich mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Partnerregion Khyber-Pakhtunkhwa zu vernetzen. Jetzt wollen die Projektpartner ihre Kooperation erweitern, damit künftig noch mehr pakistanische Studierende von der Zusammenarbeit profitieren können. In Islamabad haben jetzt Prof. Dr. Jamal Malik und Prof. Dr. Qibla Ayaz, Vize-Kanzler der Universität Peshawar, dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Beide sind stolz auf die Partnerschaft, die mit der zivilgesellschaftlichen Vernetzung über den traditionellen akademischen Dialog hinaus gehe und damit die Verständigung und den gegenseitigen Respekt unter allen Teilnehmer fördere.
Weitere Informationen/Kontakt:
Prof. Dr. Jamal Malik
Tel.: 0361/737-4111
jamal.malik@uni-erfurt.de
Website zum Projekt