Im Rahmen der zweiten Förderphase des Nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen beteiligt sich die Universität Erfurt gemeinsam mit dem MNT Mikro-Nanotechnologie Thüringen e.V. jetzt mit einem Thüringer Teilprojekt am Verbundvorhaben „mst|femNet meets Nano and Optics − Bundesweite Mädchen-Technik-Talente-Foren in MINT-mäta II“. Inhalt des Projektes ist die genderorientierte Umsetzung verschiedener Angebote für die Berufsorientierung in technischen Berufen. Auf regionaler Ebene, das heißt im Teilprojekt Thüringen, kooperiert die Universität mit dem MNT − Mikro-Nanotechnologie Thüringen e.V., der Clusterinitiative für Innovationen und Wachstum im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie im Freistaat Thüringen. Die bundesweite Koordination des Verbundvorhabens erfolgt durch die Fachhochschule Kaiserslautern, an der ein auch ein eigenes der vier regionalen Teilprojekte angesiedelt ist. Das Projekt sowie das gesamte Verbundvorhaben werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Die Rolle der Mädchen bei der Wahl technischer Berufe gewinnt zunehmend an Bedeutung mit Hinblick auf eine nachhaltige Fachkräftesicherung in High-Tech-Berufen. Besonders kleine und mittelständische Betriebe haben große Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zu besetzen und haben kaum personelle Kapazitäten, eine gendersensible MINT-Berufsorientierung zu betreiben. Hier setzt das Projekt „mäta II“ an: Die Universität Erfurt initiiert gemeinsam mit dem MNT e.V. Ferienakademien für Schülerinnen sowie MINT-Gender-Workshops für Akteurinnen und Akteure am Übergang Schule-Beruf. Eine regionale Streuung für die Begeisterung noch mehr interessierter junger Mädchen – insbesondere im ländlichen Raum – ist ebenfalls erklärtes Ziel des Projektes.
Thüringen ist ein traditioneller Standort hinsichtlich der Forschung, Entwicklung und Fertigung in Hochtechnologien. Der Bereich Elektronik/Elektrotechnik gehört, gemessen an den Beschäftigtenzahlen, zu den bedeutendsten Wirtschaftsbranchen Thüringens. Etwa 250 Unternehmen und Einrichtungen aus Industrie, industrienaher Forschung und Entwicklung sowie Grundlagenforschung und Lehre sind auf diesem Gebiet tätig. Die Unternehmenslandschaft in Thüringen wird dabei von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Mehr als 60 Prozent der genannten Unternehmen und Einrichtungen haben nur bis zu 25 Mitarbeiter. Erste Folgen des demografischen Wandels zeigen sich schon heute in Form unbesetzter Lehrstellen.
Bereits in der ersten Förderrunde wurde 2010 im „mäta“-Projekt erfolgreich der erste Mädchen-Technik-Kongress in Jena durchgeführt. Federführend war dabei das Aus- und Weiterbildungsnetzwerk zur Fachkräftesicherung in der Mikrosystemtechnik in Thüringen (FasiMiT) unter Projektleitung der BWAW gGmbH.
Mit dem Partner des MNT Mikro-Nanotechnologie Thüringen e.V. gewinnt die Universität Erfurt nun einen wichtigen Kooperationspartner, dessen Netzwerk aus derzeit 46 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Instituten die geeignete Schnittstelle für die technikbegeisterten Mädchen und die geplanten Ferienakademien darstellt. Der MNT e.V. vereint und repräsentiert verschiedene Akteure in den Zukunftsbranchen Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und Kunststoffverarbeitungstechnologie. Für das Projekt „mäta II“ stellt der FasiMiT-Partner MNT e.V. nun Kontakte zu wichtigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Thüringen her, in denen die Schülerinnen einen Einblick in die Industrie- und Forschungswelt bekommen und sich intensiv mit dem Gebiet und den unterschiedlichen Berufszweigen beschäftigen können.
Nähere Informationen / Kontakt:
Patrick Schaar
- +49(0)361/737-2074
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