Bislang schwammen Medienbeiträge von Thüringer Jugendlichen irgendwo in den Weiten des Internets herum und verloren sich dort meist auch. Gleichzeitig fehlte ein überregionales Jugendmagazin von Jugendlichen für Jugendliche. An talentiertem und motiviertem Mediennachwuchs fehlt es dagegen nicht, weiß Michael Ritzinger, Vorstandsvorsitzender des „junge medien thüringen“ e.V. „Die jungen Medienmacher sind voller Ideen und suchen nach Aufmerksamkeit, Feedback und Anerkennung, wollen sich aber auch weiterentwickeln. Das ist eine große Chance in der Medienbildung, aber auch für die Medienbranche in Thüringen, die noch viel vom Nachwuchs lernen kann, um den neuen Anforderungen des Medienzeitalters gerecht zu werden.“ Schließlich seien sie die digitalen Blattmacher, Filmemacher und Audio-Produzenten von morgen. Zusammen mit Studierenden des Master-Studiengangs „Kinder- und Jugendmedien“ von Prof. Dr. Sandra Fleischer an der Universität Erfurt haben die ehrenamtlichen Medienpädagogen des Vereins deshalb nun gemeinsam ein nachhaltiges Konzept für ein nichtkommerzielles Online-Jugendmagazin entwickelt, das von jungen Medienmachern selbst belebt, aber von den Profis unterstützt wird.
Ab Herbst werden hier Videos, Podcasts, Fotos und Videos von Thüringer Jugendlichen eine neue Heimat finden und durch den seit 21 Jahren aktiven Medienverein auch mehr Reichweite im direkten sozialen Umfeld erfahren. Interessierte Nachwuchs-Reporter können sich ab jetzt beim Verein „junge medien thüringen“ anmelden. „Wir machen Inhalte, die sonst ohne Wurzeln global veröffentlicht werden, schlicht wieder regional, indem wir sie in einem regionalen Magazin bündeln und über das Internet gezielt an Thüringer Jugendliche verbreiten“, erklärt Henryk Balkow, der selbst mit 16 Jahren beim „junge medien thüringen“ e.V. als Schülerzeitungsreporter angefangen hat und heute ehrenamtlich als Journalist dem Nachwuchs als Mentor zur Seite steht. Die Verbreitung über das Internet sei schnell und sehr günstig, das komme der Zielgruppe entgegen. Die Inhalte lassen sich über soziale Netzwerke wie Facebook rasch im sozialen Kreis weiterverbreiten. „So kommen wir auf eine regional hohe Reichweite, die ständig wächst. Diese Bestätigung brauchen die Jugendlichen als Motivation. Das war schon zu Schülerzeitungszeiten der Motor“, erinnert sich Balkow.
Der Verein stellt neben seinem Team von Mentoren und Medienpädagogen das speziell programmierte Portal, Redaktionsarbeitsplätze und die nötige Technik zur Verfügung. „Bei der inhaltlichen Planung und der Produktion kreativer oder journalistischer Inhalte sind die Jugendlichen aber selbst gefordert“, erklärt Michael Ritzinger weiter. Als Medienpädagoge lege er dabei sehr viel Wert auf professionelle Begleitung dieser Prozesse. Deshalb gebe es neben den Mentoren auch das Team von Prof. Dr. Sandra Fleischer, das dem Projekt wissenschaftlich zur Seite steht. So könnten die Erfahrungen von Experten reflektiert und damit das Magazin und das Medienmanagement der Jugendlichen ständig optimiert werden. Schließlich wandelt sich das Internet permanent, da müsse man immer am Ball bleiben. Die Studierenden bekommen auf diese Weise eine hervorragende praktische Weiterbildung im Studium. Die Thüringer Medienbranche indes kann sich auf qualifizierten Mediennachwuchs freuen. Unterstützt wird das Projekt von der Thüringer Staatskanzlei mit Mitteln der kulturellen Medienförderung.
Nähere Informationen / Kontakt:
Henryk Balkow