Zum inzwischen 11. Projektforum hatten am heutigen Samstag die Absolventen des Studiengangs Kommunikationswissenschaft an die Universität Erfurt eingeladen. Im Audimax präsentieren sie ihre Abschlussarbeiten vor einem Publikum aus Wirtschaft, Medien und Hochschule sowie weiteren Gästen. Im Rahmen des Projektforums wurde auch wieder ein mit 250 Euro dotierter Förderpreis für herausragende BA-Abschlussarbeiten verliehen, der in diesem Jahr von der Zeitungsgruppe Thüringen ausgelobt wurde. Mit dem Preis werden alljährlich Projektarbeiten ausgezeichnet, deren theoretische Konzeption und empirische Umsetzung außergewöhnlich gelungen ist und die in besonderem Maße einen Brückenschlag zur Forschungspraxis leisten. Preisträger ist mit Esther Döringer, Ira Kleinert, Laura Leißner, Michael Mattern, Melissa Morsbach, Friederike Schönhardt, Linda Simon und Paula Stehr diesmal die Projektgruppe „Meinungsmacher“. Sie hatte sich in ihrer Arbeit mit dem Einfluss von Medienpersonen auf die politische Meinungsbildung beschäftigt. Dazu führten die angehenden Kommunikationswissenschaftler 24 Leitfadeninterviews, aus denen heraus sie verschiedene Typen von sogenannten „Meinungsführern“ idenzifizierten − beispielsweise den personalisierten Glamourpolitiker, den lebenserfahrenen Charismatiker, den kritischern Provokateur, den objektiver Informanten, den kompetenten wie den unterhaltenden Sympathen, den unterhaltenden Bekannten sowie den fiktionaler Meinungsführer. Außerdem identifizierten die Studierenden verschiedene Stufen der Beeinflussung dieser Meinungsmacher auf andere und ordneten anschließend die verschiedenen Typen dem Grad der ihnen möglichen Beeinflussung anderer zu.
Aber auch die anderen im Projektforum präsentierten Arbeiten stießen bei den Gästen im Audimax auf großes Interesse. So befasste sich die Gruppe „Schockmoment“ beispielsweise mit der Wirkung von sogenannter Schock-Werbung von Non-Profit-Organisationen, die Gruppe „FremdWort“ mit stereotyper Berichterstattung von Medien über ethnische Gruppen oder die Gruppe „handiCup“ mit der Rolle der Medien bei der sozialen Konstruktion von Behinderung. Alle vorgestellten Arbeiten waren im Rahmen der „Projektstudienphase“ entstanden, einem einzigartigen Konzept im deutschen Lehrbetrieb: Über den Zeitraum von einem Jahr wenden Studierende in kleinen Gruppen ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung von realen oder realitätsnahen Problemstellungen innerhalb der Kommunikationswissenschaft an. Projektpartner sind dabei Medien- und Wirtschaftsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Organisationen. Der Erfolg der Projektstudienphase zeigt sich in den vielfältigen Projekten und engagierten Projektpartnern sowie der Spitzenposition, den der Studiengang Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt im renommierten CHE-Hochschulranking wiederholt belegt hat.