„Erfurt - Die älteste Hochschule Deutschlands“ ist der Titel eines neuen Buches von Robert Gramsch, das der Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt/Thüringen am Freitag, 30. November, im Audimax der Universität Erfurt präsentiert. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr, alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Die Universität Erfurt galt lange Zeit als drittälteste Universität im heutigen Deutschland. Ein erstes päpstliches Privileg von 1379 war 1389 wegen des Großen Schismas erneuert worden, worauf 1392 der Lehrbetrieb nach Heidelberg (1386) und Köln (1389) begann. Die Forschungen des Jenaer Historikers PD Dr. Robert Gramsch belegen jedoch, dass 1379 sehr wohl als Gründungsdatum gelten kann. So beruft sich auch Wien wie andere alte Universitäten auf sein Gründungsprivileg von 1365, obwohl der Lehrbetrieb erst zwei Jahrzehnte später wirklich begann. Es ist also gerechtfertigt, das Gründungsprivileg von 1379 als „Geburtsurkunde“ der „Alma mater Erfordensis“ anzusehen. Hierfür spricht auch die Perspektive der Zeitgenossen. Erfurt besitzt damit die älteste Universität im heutigen Deutschland. Darüber hinaus verweist Robert Gramsch in seinem Buch auf das bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende universitätsähnliche Generalstudium, dank dessen Erfurt in jedem Falle die älteste Hochschultradition aufweist. Der Spezialist für spätmittelalterliche Bildungs- und Universitätsgeschichte hat mit diesem Buch erstmals – weit über die Datierungsfrage hinaus – die Vor- und Gründungsgeschichte der Universität Erfurt eingehend aufgearbeitet. Damit rundet sich das Bild einer der größten und angesehensten spätmittelalterlichen Universitäten Mitteleuropas.
Das 192 Seiten starke Buch von Robert Gramsch erscheint Mitte November im Sutton-Verlag und ist zum Preis von 19,90 Euro erhältlich.