Bereits Ende 2016 haben die Universität Erfurt und die Jamia Millia Islamia ihr Memorandum of Understanding erneuert. Damit soll die internationale Kooperation nicht nur in der Forschung, sondern auch mit Blick auf den Studierenden- und Lehrendenaustausch ausgebaut werden. Die Absichtserklärung der beiden Universitäten wurde einst für Forschungskooperationen und den Studierendenaustausch durch Summer Schools in der Islamwissenschaft geschlossen. Mit ihrer jüngsten Erneuerung wurde sie auf die gesamte Universität ausgeweitet. Die Nationale Universität Jamia Millia Islamia wurde 1920, zunächst in Aligarh, gegründet und erhielt 1988 den Status einer Zentral-Universität Indiens. Die im Südosten Neu Delhis liegende Universität hat rund 16.000 Studierende und besteht aus neun Fakultäten und knapp 40 Departments. Derzeit werden 53 Bachelor-Programme, 78 Master-Programme und 49 Promotionsprogramme angeboten, für die sich auch Erfurter Studierende ihren Fächern entsprechend bewerben können. Im Rahmen der anstehenden Besuche soll nun geklärt werden, wie die jeweiligen Studienprogramme zusammenpassen bzw. welche Module zur gegenseitigen Anerkennung weiterentwickelt werden sollten.
Für den Aufbau einer internationalen Forschungskooperation wird die große Herausforderung darin bestehen, eine binationale Projektförderung zwischen Deutschland und Indien zu ermöglichen, die abgesehen von einzelnen Initiativen des BMBF und der DFG sowie den Stipendien des indischen Wissenschaftsministeriums, noch nicht voll institutionalisiert ist. Allerdings können europäisch-indische Forschungsprojekte künftig auch im Rahmen europäischer Förderprogramme beantragt werden. Die Grundlagen dafür wurden von der europäisch-indischen Forschungsplattform „EqUIP“ auch unter Erfurter Beteiligung erarbeitet. Prof. Dr. Sabine Schmolinsky, derzeitige Sprecherin des Historischen Seminars: „Es ist mir eine große Freude, die deutsch-indische Zusammenarbeit im Bereich von Forschung und Lehre an der Universität Erfurt weiter gestärkt und ausgebaut zu sehen. Nun wird sich auch für die Erfurter Geschichtswissenschaft ein perspektivenreicher Austausch mit indischen Kolleginnen und Kollegen auf einem höchst aktuellen Forschungsgebiet entwickeln.“
Weitere Informationen/Kontakt:
Prof. Dr. Susanne Rau // Prof. Dr. Sabine Schmolinsky
susanne.rau@uni-erfurt.de // sabine.schmolinsky@uni-erfurt.de
Tel.: 0361/737-4071 //-4471