Über die „Räume in einer altägyptischen Stadt – Amarna und seine Sozialstruktur“ spricht Prof. Dr. Christian Tietze aus Potsdam am Freitag, 24. November, in seinem öffentlichen Abendvortrag. Los geht es 18.30 Uhr im Seminarraum 1 der Domstraße 10. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Stadt Amarna, die Stadt Echnatons und Nofretetes, war im 13. Jahrhundert v. Chr. über 17 Jahre die Hauptstadt des Landes. Dann wurde sie verlassen. Die Reste dieser Stadt werden seit mehr als 100 Jahren ausgegraben. Durch die Analyse der Baustrukturen können wir zu Erkenntnissen im Hinblick auf eine Sozialstruktur der Gesellschaft gelangen. Deutlich erkennbar werden dadurch auch die Räume, in denen die Bewohner lebten, arbeiteten und feierten. So lassen sich öffentliche Räume nachzeichnen. Aber auch halböffentliche Räume – hier als Bauten der Gemeinschaft bezeichnet – und private Räume werden erkennbar. 1000 Jahre vor der Blüte der griechischen Städte gab es hier eine Gesellschaft, die gewaltige öffentliche Bauten schuf, aber auch dem Individuum einen großen Spielraum erlaubte.
Der Vortrag ist Teil des Workshops „Zwischenräume II – Raumvorstellungen und Raumpraktiken im Heterochronotopos“, der von Sabine Schmolinsky (Erfurt), Muriel González Athenas (RUB Bochum) und Monika Frohnapfel-Leis (Erfurt) in Kooperation mit der Erfurter RaumZeit-Forschung (ERZ) organisiert wird.