Die Absolventen des Studiengangs Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt präsentierten heute im Rahmen des 16. Projektforums einem Publikum aus Wirtschaft, Medien und Hochschule sowie weiteren Gästen ihre Abschlussarbeiten. Dabei wurde auch ein mit 500 Euro dotierter Förderpreis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit im Fach Kommunikationswissenschaft verliehen, der in diesem Jahr von der Mediengruppe Thüringen zusammen mit dem Erfurter Verein für Kommunikation und Medien e.V. ausgelobt wurde. Mit dem Preis werden alljährlich Projektarbeiten ausgezeichnet, deren theoretische Konzeption und empirische Umsetzung außergewöhnlich gelungen ist und die in besonderem Maße einen Beitrag zur Forschungspraxis leisten.
Preisträger ist diesmal das Team „memoright“ bestehend aus den Studierenden Inga Stöver, Jakob Otto, Annika Redmer, Julia Winzer, Monika Menz, Michelle Kulig, Marieke Schulz und Gabriela Gold. In ihrer Studie „Perfection of Correction: Die Wirkung von Richtigstellungen in Liveblogs“ untersuchten sie, wie sich Journalisten von Online-Liveblogs im Zeitalter von Fake News und Alternativen Fakten den besonderen Herausforderungen dieses News-Formates stellen können. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Patrick Rössler.
In der „postfaktischen Gesellschaft“ sehen sich Journalisten täglich mit dem Vorwurf konfrontiert, zur Verbreitung von Fehlinformationen beizutragen. Tatsächlich kann der Aktualitätsdruck vor allem im Internet dazu führen, dass unbeabsichtigt falsche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Dies gilt in besonderem Maße für die immer beliebteren Online-Liveblogs (im deutschen Raum geläufiger als „Liveticker“). Dieses dynamische Nachrichtenformat lässt Journalisten oft nicht die Zeit, Informationen vor deren Publikation ausreichend zu verifizieren. Wie muss mit einer Falschmeldung umgegangen werden, damit sie sich nicht dauerhaft in den Köpfen der Menschen festsetzt? Wie muss eine effektive Korrektur in einem Liveblog aussehen? Dies herauszufinden war Ziel der Forschungsgruppe „memoright“.
Doch auch die anderen im Projektforum präsentierten Arbeiten stießen bei den Gästen auf großes Interesse:
- Momentaufnahme: Vergänglichkeit online – Selbstoffenbarung auf Ephemeral Media
- Healthy APPetite: Eine Nutzungsstudie zur Einbindung von mHealth in medizinische Behandlungskontexte
- fe|male: Sexismus und Geschlechterrollen in Serienformaten
- Gegenstrom und offlive: Was sagt mediales „gegen den Strom schwimmen“ über uns aus?
- Welt: Abbau und Wandel von Stereotypen bei Reisenden nach Kontakt im Reiseland
Alle Arbeiten entstanden im Rahmen der „Projektstudienphase“, einem einzigartigen Konzept im deutschen Lehrbetrieb: Über den Zeitraum von einem Jahr wenden Studierende dabei in kleinen Gruppen ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung von realen oder realitätsnahen Problemstellungen innerhalb der Kommunikationswissenschaft an. Projektpartner sind dabei Medien- und Wirtschaftsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Organisationen.
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre des 16. Projektforums.