Prof. Dr. Regina Kreide hält kommenden Dienstag, 8. November, zur gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt einen Vortrag über das Thema „Das Schweigen der liberalen Theorie“. Beginn ist um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses, der Eintritt ist frei.
Europa wird von Terroranschlägen erschüttert und von Kriegen umzingelt. Doch die etablierte politische Theorie schweigt. Warum? Liegt es an den unerklärbaren Umständen? Oder womöglich an der Theorie selbst? Die vergangenen 25 Jahre der politischen Theorie wurden maßgeblich durch verschiedene Spielarten liberaler Theorie geprägt. Die Begründung von Freiheitsrechten und Gerechtigkeitsprinzipen standen dabei im Vordergrund. Inzwischen aber wirken diese Positionen, als wolle man einen Flächenbrand mit einer Wasserspritzpistole einhegen. Liberale Werte erscheinen weltweit keineswegs mehr als erstrebenswert. Eine neoliberale Wirtschaftspolitik hat Politikern und Bürgern gleichermaßen das Ideal bürgerlicher Gleichheit ausgetrieben. Und an die Stelle der Herausbildung gerechter normativer Ordnungen ist längst eine höchst gewalttätige politische Unordnung getreten. Wieso aber fällt es der liberalen Theorie so schwer, auf diese nicht so ganz neuen Entwicklungen zu reagieren? Die Veranstaltung zeigt mögliche Gründe auf.
Weiter geht es dann am 15. November mit einem Vortrag unter dem Titel „Einfache Antworten in einer Welt der Krisen? Über Erfolg und Grenzen des „Islamischen Staates““. Referentin ist Dr. Miriam Müller vom Hamburger Institut für Sozialforschung.
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Eine Teilnahme ist ausschließlich im Rahmen der vorhandenen Sitzplatzkapazitäten möglich.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.uni-erfurt.de/ringvorlesung.