Im Wintersemester 2016/17 begrüßt das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt wieder viele neue Fellows und Kollegiaten aus dem In- und Ausland.
Innerhalb der Kollegforschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Rüpke und Prof. Dr. Martin Mulsow arbeiten der Religionsphilosoph Prof. Dr. Daniel Boyarin von der University of California at Berkeley („Judaism: A Genealogy“), die Professorin für Systematische Theologie an der Universität Tübingen, Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt („Religion in den Transformationsprozessen der Moderne – Untersuchungen zum Transzendenzbegriff bei Schleiermacher und Kierkegaard)“, Prof. Dr. Angelika Malinar aus Zürich („Europäische Frauen als Interpretinnen des Hinduismus 1875–1947“) und Dr. Karen Joisten aus Kassel („Freiheit und Verantwortung des Einzelnen in einer Geschichtenphilosophie“) auf Zeit mit. Eleonore Schulz („Theologische Freiheitskonzepte zwischen 1789 und 1848“) wird als neue Doktorandin mit Mitteln der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer gefördert.
Im Kooperationsprojekt „Ordnung durch Bewegung“ wird Prof. Dr. Bernhard Kleeberg willkommen geheißen. Professor Kleeberg forscht zur Wissenschafts- und Kulturgeschichte der Geistes- und Sozialwissenschaften des 18. bis 20. Jahrhunderts und wurde kürzlich zum Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Philosophischen Fakultät und am Max-Weber-Kolleg ernannt.
Max-Weber-Kolleg Fellows innerhalb des COFUND International Fellowship-Programmes – gefördert mit EU-Mitteln – sind: Dr. Alberto Alciati aus Turin („Ars Ascetica from Late Antiquity to the Early Middle Ages, 200-900 CE“), Dr. Cesare Cuttica aus Paris (“Fighting the Monstrous ‘Many-Headed Multitude’: Anti-Democracy in Early Modern England”), Dr. Valentina Cuzzocrea aus Cagliari (“Time and Space in the Transition to Adulthood: Setting the Basis for Empirical Investigation on Youth”), Prof. Dr. Gábor Gángó (“G.W. Leibnitz und Osteuropa: machtpolitische und religionspolitische Aspekte in Praxis und Theorie“), Prof. Dr. Mikhail Khorkov aus Moskau („Reception of the Works by Nicholas of Cusa in the Manuscript from the Erfurt Charterhouse at the End of the 15th Century”), Kornelia Konczal aus Florenz (“Reconstruction Through Plundering: Post-German Property and the Invention of Social Order in Central Europe after 1945”), Prof. Dr. Aditya Malik von der Nalanda University (“The Hammira-Mahakavya: Reimagining Hindu-Muslim Histories Through Literary Texts”), Dr. Marco Pasi aus Amsterdam („Religious Individualisation and Nationalism in Modern Europe Through the Lens of Alternative Spirituality and Western Esotericism“), Dr. Peter Schröder aus London (“Trust and Mistrust”) und Dr. Björn Schiermer-Andersen von der Aalborg Universitet („Creative Action Between the Objective and the Collective“).
Seit Oktober ist Jasmin Kutzner, die an einer Dissertation zum Thema „Der Einfluss der synagogalen Liturgie und rituelle Praktiken des Judentums im Schatten jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts“ arbeitet, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“. In diesem Semester wird das Research Centre noch von zwei Fellows komplettiert, die einen bzw. fünf Monate in Erfurt forschen werden. Dr. Karin Neutel (Oslo) arbeitet zum Thema „Male Circumcision. Ancient Controversies and Contemporary Debates“ und wird bis Februar 2017 am Max-Weber-Kolleg sein. Prof. Dr. Gerard Rouwhorst (Tilburg), ein Mitglied der Kerngruppe des Research Centre, ist im Herbst für einen Monat am Kolleg. Er arbeitet zu Initiationsritualen im Christentum und im Judentum.
Im Bereich Sozialtheorie und Gesellschaftskritik werden Qian Zhao („Research of Ordinary Life in the Internet Domain in the Rapid Socio-Technical Modernisation in China“), Michael Rösser (“Forced Labour in ‚German East Africa‘ – Between ‚Colonial Amnesia‘ and Structural Similarities to WWI in Europe and Beyond”), Felipe Torres Navarro (“Modern Regimes of Temporality. A Paradox Between Diversification and Homogenization”), und Tanja Visic (“Ethnography of Living Arrangements, Gendered (In)formal Work and Transnational Care: Experiences of Domestic Workers From the Former Yugoslavia in Germany”) als neue Doktoranden am Max-Weber-Kolleg begrüßt. Prof. Dr. Ute Daniel wird als Fellow mitarbeiten und zum Thema „Kulturgeschichte der Demokratie von Oben“ forschen. Georg Gangl (“Cutting History at Its Joints? On the Ontological Status of Collegatory Concepts”) wird als Gastkollegiat für zwei Monate am Kolleg tätig sein.
Mit Mitteln des Max-Planck-Forschungspresies „Religion und Moderne: Säkularisierung, gesellschaftliche und religiöse Pluralität“ an Prof. Dr. Hans Joas, werden der Philosoph Dr. Anthony Joseph Carroll vom Heythrop College zum Thema „Thinking Beyond Secularization in a Global Age“ und Prof. Dr. Jürgen Straub zum Thema „Psychologische Religionskritik: Eine Bilanz für das 21. Jahrhundert“ arbeiten.
Prof. Dr. Hartmut Rosa, Leiter des Max-Weber-Kollegs: „Die internationale Zusammensetzung unserer Fellows und Kollegiaten ermöglich nicht eurozentrische Zugänge zur interdisziplinären Forschung des Kollegs in unterschiedlichen Konstellationen und somit eine fruchtbare Bearbeitung neuer Forschungsfragen. Durch die Zusammenarbeit mit den neuen Fellows und Kollegiaten werden darüber hinaus intensive Vernetzungsaktivitäten insbesondere mit dem Ausland unterstützt werden.“