Universität Erfurt

Erster Workshop des Netzwerks „Lutherische Orthodoxie revisited“: 06. Oktober 2016

Lutherisches Bildprogramm zum Heilsgeschehen.
Johann Conrad Dannhauer:
Hodosophia christiana. Leipzig 1695.
FB Gotha, Theol 8° 355/6.
© Forschungsbibliothek Gotha der
Universität Erfurt.

An der Forschungsbibliothek Gotha findet vom 12. bis 14. Oktober 2016 der erste Workshop des Wissenschaftlichen Netzwerks „Lutherische Orthodoxie revisited. Konfessionelle Muster zwischen Identitätsverpflichtung und ‚Weltoffenheit‘“ statt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Netzwerk setzt sich eine Neubewertung dieser Konfession zwischen Reformation und Aufklärung zum Ziel, die bis heute von der Forschung überraschend ambivalent bewertet wird.

Das von Dr. Sascha Salatowsky (Gotha) und Dr. Joar Haga (Oslo) geleitete Netzwerk fragt anhand ausgewählter Aspekte zum einen nach der normativen, auf lehrmäßige Homogenität und Kontinuität abzielenden lutherischen Theologie (auch in ihrer universitären Verortung und Praxis) und zum andern nach den politischen, sozialen, kulturellen und religiösen Lebenswirklichkeiten der lutherischen Konfession. Sie soll auf diese Weise in ihrer Bedeutung für die topische und systematische Weiterbildung der reformatorischen Theologie, für die Prägung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens und für die Herausbildung einer spezifischen Formation der frühneuzeitlichen Religionskultur sichtbar gemacht werden. Ziel ist es, sie als zeitbedingte Antwort auf mentalitätshistorische Fragen zu verstehen, d.h. als eine historisch gebundene religiöse Ausdrucksform, die sich als Teil der allgemeinen Kultur stets mitveränderte.

Das Netzwerk ist interdisziplinär angelegt und umfasst neben der Kirchengeschichte die Arbeitsrichtungen Philosophie, Germanistik, Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit. Es vereint 15 Mitglieder aus ganz Deutschland sowie aus Norwegen und dem Baltikum. Am ersten Workshop werden die beiden ausgewiesenen Experten Prof. Dr. Thomas Kaufmann (Göttingen) sowie PD Dr. Christian Witt (Wuppertal) als Gäste teilnehmen. Ferner werden zwei Doktoranden ihre Promotionsprojekte zur lutherischen Orthodoxie vorstellen. Interessierte Gäste sind am 12. und 13. Oktober herzlich willkommen.

Die Forschungsbibliothek Gotha bietet mit ihren exzellenten handschriftlichen und gedruckten Beständen zur Kulturgeschichte des Protestantismus den idealen Auftaktort für dieses Netzwerk, das auf drei Jahre angelegt ist.

Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Sascha Salatowsky
Tel. +49 (0) 361/737-5562
sascha.salatowsky@uni-erfurt.de

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