Mit der Veröffentlichung eines Buches hat Prof. Dr. Manfred Baldus von der Universität Erfurt jetzt sein Forschungsprojekt „Die Würdekonzeption des Grundgesetzes – Kritik ihrer Dogmatik und Versuch einer Neukonzeption auf der Grundlage ihrer Anwendungs- und Diskursgeschichte“ erfolgreich abgeschlossen. Das Buch trägt den Titel „Kämpfe um die Menschenwürde – Die Debatte seit 1949“ und ist am 29. Oktober im Suhrkamp Verlag in der Reihe Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft (stw) erschienen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte das Projekt seit 2012 mit Mitteln in Höhe von etwa 60.000 Euro und trug damit wesentlich zu seinem Erfolg bei.
Ob Juristen, Philosophen oder Theologen, ob Publizisten oder Politiker: Alle berufen sich auf die Würde des Menschen und ihre Unantastbarkeit. Doch niemand vermag genau zu sagen, was darunter zu verstehen ist. Manfred Baldus, Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt und Mitglied des Thüringer Verfassungsgerichtshofs, versucht in seinem Gang durch die jüngere deutsche Rechts- und Ideengeschichte auf mehr als 400 Seiten zu erklären, wie es zu dieser paradoxen Lage kommen konnte. Er berichtet von christlichen Dominanzgewinnen und verzweifelten Positionsbehauptungen, ideologiekritischen Eindämmungsversuchen, soziologischen Gegenkonzepten und ausgefeilten Minimierungsstrategien, kurz: von mitunter erbittert geführten Meinungsschlachten. Und er fragt, ob es einen Ausweg aus der verfahrenen Lage gibt, sich also klären lässt, was es mit der Menschenwürde auf sich hat.
Manfred Baldus
Kämpfe um die Menschenwürde - Die Debatten seit 1949
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2199
ISBN: 978-3-518-29799-5
451 Seiten
20 EUR