Prof. Carsten Herrmann-Pillath, Inhaber der Professur für Economics and Evolutionary Sciences an der Universität Witten/Herdecke und Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, hat zusammen mit Prof. Jens Harbecke (Wissenschaftstheorie) und Prof. Martina Piefke (Psychologie und Neurowissenschaften) aus Witten/Herdecke eine Förderung im Rahmen des europäischen Projektes im Bereich NEURO-ELSA erhalten. Partnergruppen befinden sich in Helsinki und Louvain. Die Fördersumme beläuft sich auf insgesamt 570.000 Euro.
Herrmann-Pillath forscht in diesem Zusammenhang zur Verbindung von Ökonomie, Psychologie und Neuroscience und versucht, zu diesem Thema systematische theoretische Grundlagen zu schaffen. Im Abstract zu seinem Projekt heißt es dazu: „We aim at clarifying the methodological and philosophical foundations for integrating economics and the neurosciences and explore the implications for policy design. We argue that a useful framework comes into reach if the model of mechanistic constitutive explanations that has been proposed for performing integrations within the neurosciences is applied also to the cross-disciplinary cases.“ Drei Fallstudien rücken dabei ins Zentrum der Aufmerksamkeit: die Finanzmärkte, die Sozialpolitik und die Suchtforschung. Hermann-Pillath und die Mitglieder der am Projekt beteiligten Forschergruppen hoffen, dass sich ihre Forschungsresultate sowohl für die Politik als auch für andere Wissenschaftler als relevant erweisen, die daran interessiert sind, neurowissenschaftliche Erkenntnisse in ihrem Wissenschaftsgebiet anzuwenden. Ein Workshop zur Verbindung von Neurowissenschaften und Kulturwissenschaften am Max-Weber-Kolleg ist bereits in Planung.
Das „Network of European Funding for Neuroscience Research“ (NEURON) schreibt seit 2008 jährlich Projekte zur Erforschung von disease-related neurosciences aus, in diesem Jahr zum Thema „European Research Projects on Ethical, Legal, and Social Aspects (ELSA) of Neuroscience“. In jedem Projekt geht es darum, multinational und kollaborativ zu forschen, weshalb auch verschiedene internationale Organisationen wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Förderung der erfolgreichen Projekte beteiligt sind.