Universität Erfurt

Präsentation und Vortrag über Ansichtskarten im 1. Weltkrieg: 10. September 2015

Rückseite einer Feldpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg

Zum Vortrag „Ansichtskarten – Propaganda im 1. Weltkrieg. Aus einer großen Privatsammlung“ laden die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt und ihr Freundeskreis am Mittwoch, 16. September, um 18.15 Uhr alle Interessierten herzlich in den Spiegelsaal auf Schloss Friedenstein ein. Referent ist der Germanist und Historiker Heinz-Jürgen Gillessen.

Heute „posten“ wir Urlaubsgrüße via Smartphones – digital und papierlos. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das beliebteste Medium für schnelle und unkomplizierte Kommunikation die Ansichtskarte. Während des Ersten Weltkriegs waren Feldpostbriefe oft die einzige Möglichkeit, im Kontakt mit den Lieben zuhause zu bleiben. Täglich gingen Hundertausende von Postkarten zwischen Front und Heimat hin und her. Entsprechend boomte das Geschäft mit der Ansichtskarte. In rascher Folge wurde eine Vielzahl von Motiven auf den Markt geworfen. Die Abbildungen waren Teil der medialen Kriegsführung, sie unterlagen der Zensur und sollten für ein positives Bild des Kriegsgeschehens in der breiten Bevölkerung sorgen.

Heinz-Jürgen Gillessen gibt anhand von verschiedenen Motivgruppen Einblicke in seine umfangreiche Sammlung von Postkarten aus dem Ersten Weltkrieg. Viele der in jahrelanger Sammeltätigkeit zusammengetragenen Karten haben einen Bezug zu Gotha und verdeutlichen, wie der Erste Weltkrieg den Alltag in der Region bestimmte.

Gillessen ist Autor mehrerer Bücher mit regional-historischem Hintergrund, Verleger und ehemals Inhaber einer Buchhandlung. Er hat ein umfangreiches Archiv zum Ersten Weltkrieg zusammengetragen, das Grundlage vieler eigener Publikationen ist. In seinem Kunstverlag wurden mehrere hundert Großbildkalender, Postkartenkalender u.a. verlegt. In den 1980er-Jahren erweiterte er das Lieferprogramm um Reprints historischer Stadtansichten. Er arbeitete mit vielen Kunstmuseen zusammen – in Deutschland, Frankreich, Benelux, Schweiz und Österreich und USA. Vor einigen Jahren verkaufte er die Verlage und das Archiv, um sich künftig nur noch dem Aufbau eines Museums und der historischen Auswertung des mehr als 500.000 Sujets umfassenden Archivs zu widmen. Dieses Museum entsteht gerade in Neuhausen/Erzgebirge.

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