Prof. Dr. Johannes Quack, der erste Max-Weber-Preisträger für Nachwuchsforschung am Max-Weber-Kolleg der Uni Erfurt und inzwischen Professor an der Universität Zürich, ist zurück in Erfurt: Im Rahmen seines einmonatigen Forschungsaufenthaltes wird er am Dienstag, 17. November, um 14.30 Uhr am Max-Weber-Kolleg einen Gastvortrag zum Thema „Individual Modes on Nonreligion in India“ halten.
Johannes Quack wird seine Zeit am Max-Weber-Kolleg nutzen, um zum Thema „Die Vielfalt der Nichtreligion“ zu forschen. Eine indifferente Haltung gegenüber Religion auf der einen Seite und atheistische Religionskritik auf der anderen zeigen beispielhaft, dass es sehr unterschiedliche Positionen gibt, die als nichtreligiös gelten können. Auch variieren die Gründe für eine nichtreligiöse Haltung erheblich, da neben individuell-biografischen Faktoren auch unterschiedliche soziokulturelle, religiöse und politische Kontexte eine solche beeinflussen. Das Ziel dieser Forschung ist es, herauszufinden, wie und warum Menschen sich selbst als nichtreligiös verstehen und/oder von anderen so bezeichnet werden. Es geht also nicht um Definitionen von „Religion“ oder „Nichtreligion“, sondern darum, zu fragen, von was sich Menschen distanzieren, gegen welche Aspekte oder Formen von Religion sich ihre Ablehnung richtet. Welchen Ausdruck nehmen nichtreligiöse Selbstverständnisse an und welche Konsequenzen ergeben sich aus einer entsprechenden Selbstpositionierung für den Alltag dieser Menschen?
Hintergrund Max-Weber-Preis:
Der Max-Weber-Preis für Nachwuchsforschung wird von der Sparkassenstiftung Erfurt gefördert und alle zwei Jahre ausgeschrieben. Er zeichnet junge Forscher aus, die die Forschungsprogrammatik Max Webers auf ihre jeweiligen auf kultur-, religions- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen anwenden. Der Preis kann auch von zwei Forschern geteilt werden, wie das 2012/2013 der Fall war, als sich Johannes Quack und Magnus Schlette den Preis teilten. Preisträger des Jahres 2014 war Dr. Timo Leimbach, der übrigens am 4. Januar 2016 einen Gastvortrag im Max-Weber-Kolleg halten wird.