Das Historische Seminar der Universität Erfurt lädt am Mittwoch, 22. Oktober, zur Semestereröffnung mit einem Vortrag von Prof. Sander L. Gilman (Emory University) zum Thema „Why Are We Afraid of Our Food? Normality, Obesity, and Moral Panic“ ein.
Prof. Gilman ist ein renommierter US-amerikanischer Germanist und Historiker, der sich schon seit den 1980er-Jahren mit Körperbildern beschäftigt und das Feld auf diesem Gebiet mitgeprägt hat. In den vergangenen Jahren hat Gilman u. a. zwei Monografien über das „Dicksein“ veröffentlicht, die sich mit der Frage beschäftigen, wie dicke Menschen dargestellt werden, was es für die Gesellschaft bedeutet und welche sozialen und politischen Konsequenzen dies hat. Der Vortrag von Prof. Sander L. Gilman am Historischen Seminar wird sich mit dem Thema Fettleibigkeit in all seinen Facetten beschäftigen. Gilman wird historisch weit zurückblicken und die historisch veränderlichen Deutungsweisen des Dickseins diskutieren. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein stand Dicksein für Wohlstand und Erfolg. Heute, in den modernen Wettbewerbsgesellschaften, engagieren viele Wohlhabende persönliche Trainer und achten auf eine gesunde Ernährung, während Dicksein als ein Zeichen von Armut, Bildungsferne und mangelnder Selbstkontrolle stigmatisiert wird.
Der englischsprachige Vortrag beginnt um 18 Uhr im Lehrgebäude 4, Raum D01. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Anschließend gibt es einen Sektempfang.
Weitere Informationen / Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Martschukat