„Die Rektangulierung der Wirklichkeit“ lautet der Titel des öffentlichen Vortrags von em. Prof. Dr. Manfred Sommer (Philosophisches Seminar der Universität Kiel), zu dem die Universität Erfurt am Mittwoch, 19. November, herzlich einlädt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Laborgruppe „Kulturtechniken“, des Kolloquiums „Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft“ und des Mercator-Projekts „Räume und Objekte: Sammlungsbezogene Wissens- und Kulturgeschichte“. Beginn ist um 18 Uhr im Lehrgebäude 4, Raum D02.
Mit und nach der Jungsteinzeit entstanden drei elementare Kulturtechniken: der Ackerbau, der Hausbau und die Webkunst. Gemeinsam ist ihnen die Ausbildung von Rechtwinkligkeit als innere Struktur und äußere Form. Dies prägt unsere materielle Kultur insgesamt und hat Folgen bis hin zum Design, zur Literatur und zur bildenden Kunst. Der Vortrag erläuter dies an Format und Textur von Wand, Fenster und Stoff. Anschließend findet ein kleiner Umtrunk anlässlich des Auftakts zur Laborgruppe „Kulturtechniken“ statt.
Am Donnerstag, 20. November, findet außerdem von 14 bis 17 Uhr im Lehrgebäude 1, Raum 218 ein Workshop mit em. Prof. Dr. Manfred Sommer zum Thema „Philosophie des Sammelns“ statt. Das Sammeln (colligere) wird dabei zunächst betrachtet als die Tätigkeit, vieles, das im Raum zerstreut ist, an einem Ort zusammenzutragen. Das Werk, das als Resultat dieses Tuns entsteht, ist die Sammlung (collectio). Da sie im Prinzip auf Dauer angelegt ist, muss das Gesammelte (collecta) auf irgendeine Weise zusammengehalten werden. Es muss aber auch jedes einzelne Sammlungsstück (collectum) in dem Ganzen, zu dem es gehört, identifizierbar, auffindbar, vorzeigbar, benutzbar bleiben. Dazu bedarf es einer räumlichen und logischen Ordnung der Sammlung. Auch zu dieser Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Informationen zum Workshop-Reader gibt es bei Anika Höppner unter anika.hoeppner@uni-erfurt.de.