Universität Erfurt

Vortrag: Der Traum von einer neuen Weltordnung: 11. November 2014

Pagenhaus Gotha

Über den „Traum von einer neuen Weltordnung: Die Achse Tokio – Rom – Berlin 1931–1942“ spricht Dr. Daniel Hedinger (München) am Dienstag, 18. November, im Seminarraum des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt. Beginn ist um 17.15 Uhr, der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Eine Geschichte der Achse Tokio – Rom – Berlin, die alle drei Partner gleichberechtigt behandelt, außereuropäische Ursprünge des Zweiten Weltkriegs miteinbezieht und globale Verflechtungen ernst nimmt, gilt es noch zu schreiben. Aus zwei Gründen ist dies bisher nicht geschehen: Einerseits dominieren nationale Zugänge die Geschichtsschreibung zum Weltkrieg. Eine Konsequenz davon ist, dass der Krieg und seine Ursprünge in Europa und Asien nur selten miteinander in Beziehung gesetzt werden. Andererseits hat die einschlägige Literatur die Achse kleingeschrieben und ihre Funktionstüchtigkeit in Frage gestellt, indem sie ihre inneren Widersprüche, ihr Scheitern und ihr Versagen in den Vordergrund rückte. So gesehen verfolgt das im Vortrag präsentierte Projekt drei Ziele: Erstens wird durch den Einbezug von Archiv-Materialien aus allen drei Ländern eine nicht-eurozentrierte Sichtweise auf die Allianz entwickelt. Zweitens beabsichtigt das Projekt, einen innovativen Beitrag zu einer Globalgeschichte der 1930er- und frühen 1940er- Jahre zu leisten. Drittens soll durch eine Schwerpunktsetzung auf Transfers die Frage nach der Ideologie für das Zustandekommen des Bündnisses noch einmal aufgeworfen werden.

Daniel Hedinger ist Fellow am Center for Advanced Studies der LMU München. Zuvor war er unter anderem am FRIAS in Freiburg, an der Humboldt Universität und der Freien Universität in Berlin tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Globalgeschichte – insbesondere der Geschichte Ostasiens im 19. und 20. Jahrhundert.

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