Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Universität Erfurt wieder am „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“. Die Veranstaltungsreihe lädt vom 7. bis 9. November zum Thema „Umbrüche“ ein. Darin widmen sich Podien, Vorträge, Filme und Lesungen diesem Thema.
Am Samstag, 8. November, spricht Prof. Dr. André Brodocz von der Uni Erfurt zusammen mit Prof. Dr. Martin Sabrow (Potsdam) und Prof. Dr. Heinz Bude (Kassel) um 10 Uhr im Stadtmuseum Weimar zum Thema „Revolution, Zäsur, Wende – Was ist eigentlich ein Umbruch?“ Die Geschichte ist geprägt von zahlreichen „epochemachenden Ereignissen“, die von einzelnen Gesellschaften oder gar der ganzen Menschheit auf besondere Art und Weise erinnert werden. Die Menschen teilen den Eindruck, dass die Welt nach diesen Ereignissen nicht mehr dieselbe ist wie davor. Doch was genau ist eigentlich solch ein Umbruch? Warum tritt er ein? Wie vollzieht er sich? Warum denken wir Geschichte stets in solchen Umbrüchen? Das Podium nähert sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem diesjährigen Motto und nimmt den Begriff des „Umbruchs“ in den Blick.
„Von einer Epoche zur nächsten: Wann begann die Neuzeit?“ lautet der Titel einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Sabine Schmolinsky und Dr. Sebastian Dorsch von der Uni Erfurt und Dr. Albert Schirrmeister (Berlin/Paris) am Sonntag, 9. November, um 11 Uhr im Stadtmuseum Weimar. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Susanne Rau von der Universität Erfurt. Wann endete eigentlich das Mittelalter und wann begann die Neuzeit? Läutete der „Schwarze Tod“, also die große Pest von 1348, das Ende einer Zeit ein? Sah Petrarca bei seiner Besteigung des Mont Ventoux schon die Neuzeit am Horizont herannahen? Wurde mit dem Ewigen Landfrieden von 1495 und dem Gewaltmonopol des Staates eine Grundlage für eine neue Zeit geschaffen? War die Entdeckung Amerikas ein welthistorischer Umbruch und was dachten die Bewohner der „Neuen Welt“ bei der Ankunft des Kolumbus? Oder waren es doch Luthers berühmte Thesen an der Wittenberger Schlosskirche, die die Menschen aus einem angeblich dunklen Zeitalter herausführten? Kann man an bestimmten Ereignissen und Daten überhaupt Epochenumbrüche festmachen? Diese Fragen und die damit verbundenen Probleme und Sichtweisen (der Wissenschaft, aber auch der Zeitgenossen, die davon betroffen waren) sollen auf dem Podium diskutiert werden.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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