Universität Erfurt

"Aktion, Performance, Experiment - Grenzen erweitern": 31. Juli 2014

Im Rahmen des halbjährlich an der Universität Erfurt durchgeführten Blockseminars "Aktion, Performance, Experiment - Grenzen erweitern", das seit drei Jahren im Rahmen des Studium Fundamentale stattfindet, laden die Teilnehmer am Donnerstag, 31. Juli, zur Abschlussperformance ein. Beginn ist um 15 Uhr auf der Bühne des Audimax. Der Eintritt ist frei.

Die  Performance entstand als Protest gegen den abrechenbaren Kunstbetrieb und gegen das Rollenverhalten im Theater. Sie ist ein offener künstlerischer Prozess in eigener Zeit und läuft als unmittelbare körperliche Handlung ab, in deren Mittelpunkt der Performancekünstler selbst ist.

21 Studierende haben eine Woche intensiv daran gearbeitet, ihre inneren Grenzen auszuloten und zu überwinden, das heißt aus einer konzentrierten Einzelaufgabe zur gemeinschaftlichen Aktion zu wachsen. Damit durchbrechen sie die bei Performance meist von Einzeldarstellern vermittelte Aktion und stellen ein gesellschaftliches Konzept vor.

Die Leitung hat Gabriele Stötzer, begleitet wird die Performance vom Trompeter Daniel Hoffmann. Stötzer wurde 1976 aus politischen Gründen von der damaligen Pädagogischen Hochschule Erfurt exmatrikuliert, war 1977 ein Jahr wegen einer Unterschrift gegen die Biermannausbürgerung im Gefängnis und danach im künstlerischen Untergrund der DDR mit Schreiben, Fotografieren und Super-8-Filmen aktiv. Sie entwickelte mit der 1984 in gegründeten Künstlerinnengruppe „Exterra XX“  als erste autodidaktische Gruppe in der DDR die Performance als Kunstform, die nur im Untergrund gegen die Verbote eines diktatorischen Staates aufgeführt werden konnten. Die Gruppe war maßgeblich beteiligt bei der ersten Besetzung einer Stasizentrale in Erfurt. Stötzer wurde 1992 von der PH Erfurt rehabilitiert, veröffentlichte seit der Wende sieben Bücher und schreibt Features für Radio. Sie wurde mit dem Medien- und Sozialpreis 2012 sowie dem Bundesverdienstkreuz 2013 ausgezeichnet, ihre erste Einzelausstellung präsentierte sie 2013 in  Weimar.

Daniel Hoffmann war nach klassischer Ausbildung an der Musikhochschule "Franz Liszt" in Weimar in Horn und Trompete in verschiedenen Jazzformationen tätig. Er war 1991 Preisträger beim Internationalen Jazzworkshop in Weimar und 1994 Initiator der "Jazzmeile Thüringen". Hoffmann gehört seit 1993 dem "Ensemble für Intuitive Musik Weimar" zur Erprobung neuer experimenteller Musikformen an. Auf seiner CD "I believe in music" (2003) agiert er nicht nur als Trompeter, sondern auch als Sänger.

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