Im Rahmen des Studium Fundamentale „Vom Schwarzwaldmädel zu Marilyn Monroe: Der Film der 1950er-Jahre“ an der Universität Erfurt, findet am Mittwoch, 30. Oktober, ein Vortrag von Gert Koshofer statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Beginn ist um 18 Uhr im Lehrgebäude 2, Raum 131.
In der Nachkriegszeit blühte in vielen Ländern der Farbfilm auf, aber noch beherrschte er nicht das Filmangebot und galt als faszinierende Neuheit im Kino. In seinem Vortrag erläutert Gert Koshofer, der seit 50 Jahren Fachautor für Farbfotografie und -film ist, die nach dem 2. Weltkrieg zum Einsatz kommenden Farbfilm-Verfahren. Die Anwendungen dieser Verfahren wird er mit anschaulichen Ausschnitten aus internationalen Produktionen von 1945 bis in die 1950er-Jahre untermalen. Die Bandbreite reicht vom ersten sowjetischen Agfacolor-Film über englische und amerikanische Technicolor-Filme, den Abkömmlingen von Agfacolor bis zu den ersten deutschsprachigen Nachkriegsproduktionen. Gert Koshofer berichtet speziell auch über eines der ersten herausragenden Farb-Filmverfahren, das in Deutschland entwickelt wurde und damals als Pionierleistung galt. Neben der Technik werden auch Stilfragen und ästhetische Merkmale berührt. Während in Westdeutschland die Farbe vor allem mit Heimat- und Musikfilmen verbunden war, dominierten in der DDR Märchen und auch politische Stoffe.
Gert Koshofer, geboren 1936 in Düsseldorf, ist als freier Autor, Filmhistoriker und Referent tätig. Daneben arbeitete er als Übersetzer und Herausgeber sowie als Bildautor. Zu seinen wichtigen Publikationen zählt „COLOR. Die Farben des Films“ zur Farbfilmretrospektive bei den Berliner Filmfestspielen 1988.