Die fünfte Veranstaltung der gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt im Wintersemester 2013/14 findet am Dienstag, 26. November, um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses statt. Christian Dietrich spricht darin zum Thema „Revolution und Kirche in der DDR. Politischer Wandel in kirchlicher Perspektive“. Der Eintritt ist frei.
Die Kirchen als institutionalisierte „Feind“ der SED fungierten quasi als die Grenze der SED-Diktatur. Wenn heute von der Kirche in der DDR als „Mutter der friedlichen Revolution" gesprochen wird, geschieht dies meist aus institutionshistorischer und funktionalistischer Perspektive. Wie christlicher Glaube trotz aller staatlichen Marginalisierung die DDR-Gesellschaft prägte, wird dabei nur unzureichend behandelt. „Ich will die Wahrheit sagen, und sollte es mich zwanzig Hälse kosten“, sagte Martin Luther im April 1521 in Nohra, vom Papst gebannt, auf dem Weg zum Deutschen Reichstag. Eine ähnliche Ergriffenheit von der Wahrheit, hat auch Menschen in der DDR unerwartetes vollbringen lassen.
Christian Dietrich wurde 1965 in Jena geboren. Er studierte Theologie in Naumburg, Leipzig und Marburg, arbeitete anschließend am Naumburger Institut für kirchliche Zeitgeschichte und für die Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dietrich engagierte sich zudem in der DDR-Menschenrechtsbewegung und publizierte zur deutschen Widerstandsgeschichte. Von 2000 bis 2013 war er Pfarrer in Nohra.
Die nächste Veranstaltung findet dann am 3. Dezember um 18 Uhr im Rathausfestsaal statt. Dr. h.c. Nikolaus Schneider (Ratsvorsitzender EKD) spricht zum Thema „Reformation und Politik. Vom Segen der Subsidiarität – Das Verhältnis von Religion und Politik als bleibende Gestaltungsaufgabe“.
Nähere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie auf unserer Website: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.