„Das Geschlecht der Wissenschaft“ lautet der Titel der von FH und Universität Erfurt gemeinsam organisierten Ringvorlesung im Sommersemester 2014. Die Vorträge finden – wenn nicht anders angegeben – immer dienstags ab 18 Uhr im Rathausfestsaal statt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Zahlreiche Innovationen der Geschlechterforschung haben unser Wissen nachhaltig verändert. In der Medizin und Pharmakologie werden Genderfragen heute ebenso selbstverständlich diskutiert wie in den Geisteswissenschaften und der Sicherheitstechnik. Gleichzeitig gibt es nach wie vor starke Kritik an der Genderforschung. Genderforscher_innen seien in erster Linie politisch motiviert und deshalb nicht objektiv genug, ihre Themen zu selbstbezogen. Andere fechten die These der kulturellen Konstruktion von Geschlecht an. Damit einher gehen häufig Klagen über die Zunahme von Professuren oder Instituten für Geschlechterforschung. Lässt sich also überhaupt noch „objektiv“ über Gender in der Wissenschaft diskutieren?

Im Rahmen der Ringvorlesung soll versucht werden, die Geschlechterforschung innerhalb einzelner Fächer zu analysieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob, und wenn ja wie sich in einzelnen Fachdisziplinen das Repertoire der Forschungsgegenstände, Fragestellungen, Methoden durch Einführung dieser analytischen Kategorie verändert hat. Wie geht Genderforschung und wer macht sie? Ist Gender nur eine Mode oder ein dynamisches, an andere Theorien und Methoden anschlussfähiges Konzept? Mit diesen Fragen soll es nicht nur eine kritische Bestandsaufnahme der Genderforschung geben, die Teilnehmer_innen der Ringvorlesung sollen auch zu einer Reflektion darüber angeregt werden, wie Wissenschaft als System und als Prozess eigentlich funktioniert.

Über die Termine und Programmdetails informieren wir in Kürze auf unserer Website: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.