Universität Erfurt

Max-Weber-Kolleg begrüßt neue Gastwissenschaftler: 23.10.2013

Forschungsgebäude 1 der Universität Erfurt

Das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt begrüßt im Wintersemester 2013/14 wieder eine Reihe renommierter Forscher in Erfurt:

Im Rahmen des Forschungszusammenhangs der Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Rüpke und Prof. Dr. Martin Mulsow kommt als Fellow die Indologin Prof. Dr. Angelika Malinar von der Universität Zürich. Sie erforscht Prozesse religiöser Individualisierung anhand der Pluralisierung religiöser Gemeinschaften und der damit verbundenen Individualisierung religiöser Praxis im Hinduismus.

Die Struktur von Interpretationsprozessen ist das Thema von PD Dr. Gesche Linde, Technische Universität Darmstadt, die Individualisierungsaspekte religiösen Sprachgebrauchs im Rahmen der Kolleg-Forschergruppe untersuchen wird und dabei theologische und philosophische Fragestellungen verbinden möchte.

Der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Jan Bremmer von der Universität Groningen, der zu einem erneuten Aufenthalt nach Erfurt kommt, wird seine Expertise in Bezug auf die antike Religion und das Judentum an der Schwelle zwischen Antike und frühem Christentum einbringen. Sein Buchprojekt, das er am Kolleg bearbeiten will, trägt den verheißungsvollen Titel „Guided Tours of Hell: From Greece, Via Judaism to Early Christianity“.

Anfang 2014 wird Prof. Dr. Avner Ben-Zaken vom Ono College, Israel die Forschergruppe bereichern. In seinen Arbeiten hat er sich mit dem transkulturellen Austausch zwischen Naturwissenschaften und Philosophie beschäftigt und wird in Erfurt an einem besonderen „glückbringenden“ andalusischen philosophischen Text aus dem 10. Jahrhundert zwischen Magie und Wissenschaft, dem Picatrix, arbeiten.

Im Rahmen des durch europäische Mittel geförderten Projekts „Lived Ancient Religion“ unter der Leitung von Prof. Rüpke werden drei Wissenschaftlerinnen das Team des Max-Weber-Kollegs ergänzen: Zum einen konnte Prof. Dr. Rubina Raja gewonnen werden, die mit ihrem Projekt „Heiligtümer“ als international führende archäologische Expertin für Sanktuarien in oströmischen Provinzen die noch fehlende archäologische und religionshistorische Expertise für das Projekt liefern wird. Darüber hinaus wirken Dr. Katharina Rieger (Projekt „ Belebte Räume - Raumgefüge und soziale Interaktion an sakralen
Orten im Römischen Nahen Osten“) und Dr. Georgia Petridou (Projekt „Anchoring innovation in the cultic cosmos of the imperial era: Alexandros and Aristeides as religious moderators and modernisers“) als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen in diesem Verbundprojekt mit.

Als Gastwissenschaftler kommen für kürzere Zeiträume nach Erfurt, um in den beiden Forschergruppen mitzuwirken: Dr. Adelisa Malena, Universität Venedig, mit dem Projekt „Die Rezeption der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Mystik im Radikalpietismus und in der antipietistischen Polemik“, Prof. Dr. Laura Feldt, University of Southern Denmark, die zu Religion im antiken Mesopotamien, hebräische Bibel und frühes Christentum forscht und Dr. Malcolm Choat, Macquarie University Sydney, mit dem Projekt „Narratives for ancient circummediterranean religion“.

Die Nachwuchswissenschaftler sind für das Max-Weber-Kolleg von besonderer Bedeutung. Ihnen bietet es eine strukturierte Promotionsförderung mit intensiver Betreuung und einem klaren Studienprogramm. Als neue Kollegiaten wurden zum Wintersemester Janna Vogl (Projekt: „Zwischen internationaler Entwicklungszusammenarbeit und lokaler Legitimation. Akteursperspektiven im Umfeld von südindischen Frauenrechts-NGOs“) und Michael Wutzler (Projekt: „Aufwachsen in Verhandlung: Kindeswohl im Spannungsfeld von familialer Vielfalt, politischer Regulierung und sozialpädagogischer Praxis – Eine fallrekonstruktive Studie zum Verhältnis von privater und öffentlicher Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern“) als Doktoranden und Daniel Albrecht (Projekt: „Der Begriff der Tyrannis in den Historien von Herodot – eine Neubewertung“) als Postdoktorand aufgenommen.

Auch Gast-Nachwuchswissenschaftler sind ebenfalls am Kolleg willkommen: Csaba Szabó, University of Pécs, Ungarn, mit dem Projekt „El oráculo como institución y la mantiké técnica en la legitimación política de Atenas en el siglo V a. C.“, Guillermina Bogdan, Universität Cordoba, Argentinien, die zu „Domestic and Public Religion in Vergil’s Aeneid“ arbeitet, Christopher Wojtulewicz, King’s College London (Projekt „Jacobus de Aesculo: Theological Quodlibeta and Meister Eckhart at the Parisian University in the early 14th Century“) sowie Christopher Shaw, University of Oxford (Projekt “Post Kantian interpretation of Meister Eckhart”).

Im Rahmen des Kooperationsabkommens des Max-Weber-Kollegs mit der Fondazione Collegio San Marco in Modena wird Dr. Emiliano Urciuoli einige Monate in Erfurt forschen. Sein Projekt lautet „Ego imperium huius saeculi non cognosco“. Pour une généalogie de l’homme politique chrétien (50-313 EC).

Das Max-Weber-Kolleg freut sich, die neuen Fellows, Kollegiaten und Gäste begrüßen zu dürfen, die zur interdisziplinären und internationalen Forschungs- und Diskussionskultur des Kollegs entscheidend beitragen.

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