Die Universität Erfurt wird auch im kommenden Jahr wieder sogenannte Deutschlandstipendien an Studierende vergeben können. Zehn dieser Stipendien stiftet erneut die Industrie- und Handelskammer. Dies hat die Vollversammlung der IHK Erfurt gestern in ihrer Sitzung beschlossen, in der auch der Wirtschaftsplan 2014 verabschiedet wurde. „Ich freue mich, dass wir mit dieser Entscheidung die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der IHK Erfurt und der Universität auch im nächsten Jahr fortsetzen und einen wichtigen Beitrag zur Motivation der Studierenden und der Fachkräftesicherung am Standort Thüringen leisten können“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser im Anschluss an die Sitzung.
„Dass wir auch 2013 erneut die Möglichkeit haben, Deutschlandstipendien an unsere Studierenden zu vergeben, ist wunderbar. Dies besonders vor dem Hintergrund, dass es in einem Bundesland wie Thüringen deutlich schwieriger ist, in der Wirtschaft solche Stipendien zu akquirieren als beispielsweise in Baden-Württemberg“, dankte Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Brodersen der IHK. „Darüber hinaus müssen wir als geistes- und kulturwissenschaftliche Universität sehr viel stärker überzeugen, wenn wir im Wettbewerb mit anderen Hochschulen, speziell den Fachhochschulen, die derzeit noch viel engere Verbindungen in die Wirtschaft haben, punkten wollen.“ Das Deutschlandstipendium sei nicht nur eine Fördermöglichkeit für ausgezeichnete Studierende, sondern zugleich eine hervorragende Gelegenheit, die Vernetzung zwischen der hiesigen Wirtschaft und der Universität Erfurt voranzutreiben und damit auch den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Thüringen insgesamt zu stärken. „Wir wissen sehr genau um die Probleme der Wirtschaft, geeignete Auszubildende bzw. Fachkräfte zu finden. Umso wichtiger ist es doch, dass bereits in der Schule die Weichen in Richtung Zukunft gestellt werden. Lehrkräfte, die genau diese Herausforderung meistern werden, bilden wir an der Universität Erfurt aus“, erklärt Dr. Michael Hinz, Kanzler der Universität Erfurt. Nicht zuletzt deshalb sei die Stiftung von Deutschlandstipendien auch eine Investition in die Zukunft des Fachkräftemarktes in Thüringen.
Das nationale Stipendienprogramm richtet sich an alle Studienanfänger sowie an bereits immatrikulierte Studierende in einem Bachelor- oder Master-Studiengang. Die Stipendien werden nach Begabung und Leistung in der Regel für die Dauer von zwei Semestern vergeben. Neben den bisher erbrachten Leistungen werden auch gesellschaftliches Engagement, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder besondere soziale, familiäre oder persönliche Umstände berücksichtigt. Die Stipendien in Höhe von 300 Euro werden jeweils zur Hälfte vom Bund, zur anderen Hälfte von der Wirtschaft bzw. privater Hand finanziert. Die ersten Deutschlandstipendien hatte die Universität Erfurt 2012 vergeben.
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