„Weltall. Erde. Mensch – eine antike Wissenssammlung“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die ab heute im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek Erfurt zu sehen ist. Die Schau entstand im Rahmen des Seminars „Censorinus‘ Geburtstagsbuch“ und wurde von Studierenden des MA-Studiengangs Geschichtswissenschaft an der Universität Erfurt konzipiert und umgesetzt.
Das Jahr 238 n.Chr. gilt gemeinhin als Höhepunkt der Krise des Römischen Reichs: Sechs Kaiser folgten in einem einzigen Jahr aufeinander. Es ist aber auch das Jahr, in dem der römische Gelehrte Censorinus einem Freund ein Geburtstagsbuch widmete, das uns eine ganze Welt eröffnet: Das Wissen der Antike von Zeit und Ewigkeit, von Himmel und Erde, von Welt und Mensch, von Zeugung und Geburt, von Mathematik und Musik wird herangezogen und aufbereitet, um vom Mikrokosmos des Kindes im Mutterleib bis zum Makrokosmos im Universum die alle Zeiten übergreifende Harmonie und Ordnung der Welt aufzuzeigen. Unter dem Stichwort Weltall – Erde – Mensch fragt nun die Ausstellung in der Universitätsbibliothek beispielsweise, ob mathematische Grundlagen von Ton, Musik und Intervall zum heutigen Basiswissen gehören? Sie gibt Einblicke in die Diskussion von antiken Philosophen und Gelehrten über die Entstehung des Lebens und fragt an anderer Stelle nach der Bedeutung der Musik für die Harmonie von Körper und Seele in den antiken Vorstellungswelten. Gezeigt werden außerdem die Nachbildung eines römischen Kalenders nach der Reform Julius Caesars sowie ein kleines Experiment zur Ermittlung eines Geburtstermins anhand des Sonnenstandes nach dem Vorbild der Chaldäer.
Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Juni zu sehen, jeweils montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.