Wie werden die Risiken von Impfungen und deren Nebenwirkungen in Zeiten des Web 2.0 wahrgenommen und wie empfiehlt es sich, im Internet darüber zu kommunizieren? Diese Fragen standen im Zentrum einer internationalen Tagung, bei der renommierte Forscher aus Medizin, Psychologie und Kommunikationswissenschaften im Mai auf Initiative der Universität Erfurt in der thüringischen Landeshauptstadt zusammengekommen waren, um aktuelle Ergebnisse zu diesen Fragen zu diskutieren und weitere Ideen und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten.
„Die Idee zu dieser Kleingruppen-Tagung resultierte aus unserer eigenen Forschung, die zeigt, dass Informationen zum Thema Impfen aus dem Internet die Impfentscheidung stark beeinflussen können“, erklärt Dr. Cornelia Betsch von der Universität Erfurt. Sie war Initiatorin des Treffens und forscht selbst zu Risikowahrnehmung und Risikokommunikation bei Impfentscheidungen in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekt. Bei der Tagung im Mai haben die Forscherinnen und Forscher darüber diskutiert, welche Einflussfaktoren auf die Impfintention und die daraus resultierende Entscheidung wirken und welche Maßnahmen und Darstellungsweisen effektiv sind, um das Wissen über bzw. das Verständnis für Impfungen zu erweitern und möglichen Wahrnehmungsverzerrungen vorzubeugen. Weitere wesentliche Ziele der Tagung waren aber auch die Vernetzung der Forscher und eine Standortbestimmung in der Forschungslandschaft. Sowie die Ableitung von Kommunikationsrichtlinien im öffentlichen Gesundheitsinteresse. Finanziell gefördert wurde die Veranstaltung von der DFG, der Universität Erfurt, dem European Center of Disease Prevention and Control (ECDC) sowie vom Förderverein zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V. Über die Ergebnisse der Tagung wird im Januar 2012 eine Sonderausgabe der internationalen Zeitschrift „Vaccine“ berichten.