„Behinderung und Bildungsgerechtigkeit – Sinn und Grenzen des Konzeptes der Inklusion“ ist der Titel der nächsten Veranstaltung der gemeinsam von FH und Universität Erfurt veranstalteten Ringvorlesung „Bildung und Bildungsideale“ am kommenden Dienstag, 24. Mai. Referent ist Josef Römelt, Professor für Moraltheologie und Ethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Beginn ist um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses. Der Eintritt ist frei.
Das Leben mit Behinderungen verursacht auch im Hinblick auf Ausbildungschancen und berufliche Qualifikation gravierende Nachteile. Die Ursache liegt zum einen in der Behinderung selbst, ist zum anderen aber oft auch auf die fehlende Infrastruktur der Bildungseinrichtungen, den fehlenden Willen oder die Kraft zur Veränderung zurückzuführen. In der Theorie der Inklusion geht es um die Selbstverständlichkeit, allen Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen und unterschiedlichen Kompetenzen ihren Raum im Leben der Gemeinschaft zu gewähren. Problematisch ist dabei jedoch, dass das Konzept der Inklusion die Angewiesenheit von Menschen mit Behinderungen auf Hilfe und Schutzräume, ja auf eine besondere Rücksichtnahme ausblendet. Das Verhältnis zwischen unbeschwerter Entfaltung im gesellschaftlichen Leben und der besonderen Unterstützung im Alltag ist also für die Bildungsgerechtigkeit von zentraler Bedeutung und muss entsprechend den Gegebenheiten und Bedürfnissen immer wieder neu, konkret und pragmatisch abgewogen werden. Diesem Thema wird Professor Römelt am Dienstag in seinem Vortrag nachgehen.
Nächster Termin in der Reihe ist am 31. Mai um 18 Uhr. Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg aus Halle spricht dann im Rathausfestsaal über „Elementare Bildung und das Ideal der Chancengerechtigkeit – ein Vergleich aktueller Bildungsprogramme“.
Informationen zur Ringvorlesung im Sommersemester 2011.